Landeshauptstadt: Schulsozialarbeit: 20 von 24 Schulen melden Bedarf an
Die Potsdamer Schulleiter fordern mehr Schulsozialarbeit: In einer Befragung durch das Jugendamt haben sich 20 von 24 Schulleitern für Schulsozialarbeiter an ihren Schulen ausgesprochen. Als erste Reaktion darauf will das Jugendamt sofort drei neue Stellen schaffen, um mit dann zehn Stellen wenigstens die Hälfte des Bedarfs abdecken zu können.
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Die Potsdamer Schulleiter fordern mehr Schulsozialarbeit: In einer Befragung durch das Jugendamt haben sich 20 von 24 Schulleitern für Schulsozialarbeiter an ihren Schulen ausgesprochen. Als erste Reaktion darauf will das Jugendamt sofort drei neue Stellen schaffen, um mit dann zehn Stellen wenigstens die Hälfte des Bedarfs abdecken zu können. Verwundert sind Verwaltungsmitarbeiter jedoch darüber, dass 16 der 40 angeschriebenen Schulleiter überhaupt nicht auf die Frage nach Schulsozialarbeit reagiert haben – trotz nochmaliger Erinnerung.
Laut Lutz Stahlberg vom Paragraph 13 e.V., Koordinator der Sozialarbeit, gibt es dafür zwei mögliche Erklärungen. Einerseits habe die Befragung kurz vor den Sommerferien stattgefunden – „vielleicht hat die Zeit gefehlt“. Oder, so Stahlberg gestern, die Schulleiter würden denken, wenn sie Bedarf anmelden, bekomme ihre Schule ein schlechtes Image. Vor allem bei Grundschulen scheint die Welt in Ordnung zu sein. Denn nur sieben der 17 städtischen Grundschulen haben Bedarf für Schulsozialarbeit angemeldet – selbst die städtische Schulverwaltung meint entgegen dem Jugend- und Schulamt, Sozialarbeiter an zwei Grundschulen reichten. Dies sei die Wahrnehmung aus dem Tagesgeschäft, sagte Dietmar Weiberlenn aus der Schulverwaltung. Die Schulen, die Bedarf angemeldet haben und durch Hinweise aufgefallen sind, seien seitens der Schulverwaltung benannt worden.
Ingo Müller, Schulleiter der Lenné-Gesamtschule, hat sich ebenfalls um eine Sozialarbeiterstelle für seine Einrichtung bemüht. Bekommen wird er sie wohl nicht, weil weder Schulverwaltung noch Schulamt dafür Bedarf sehen. Müller hält den Ansatz der Verwaltungen daher für verkehrt. Nicht immer seien die Probleme sichtbar, die Arbeit eines Schulsozialarbeiters wirke präventiv. „Bislang wird nur auf bestehende Missstände reagiert“, so Müller. Dabei brauche „jede Schule die soziale Komponente, selbst das beste Gymnasium“. Übrigens hat keines der Gymnasien Bedarf angemeldet – die Schulleiter von Humboldt- und Helmholtz-Gymnasium haben dies dem Jugendamt zumindest so mitgeteilt. jab
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