Landeshauptstadt: Schulsozialarbeit: Bildungsministerium geht auf Stadt zu

Um über den Bedarf von Schulsozialarbeit an Potsdamer Schulen zu sprechen, hat jetzt das Bildungsministerium Vertreter des Jugendhilfeausschusses und des Jugendamtes eingeladen. Das sei neu, informierte Jugendamtsleiter Norbert Schweers den Fachausschuss am Dienstagabend. Bisher hatte das Ministerium den Bedarf an Sozialarbeit in den schulischen Einrichtungen geleugnet. Mehrere Bitten des Jugendamtes, die Stadt bei der Ausstattung der Schulen mit Sozialarbeitern finanziell zu unterstützen, waren von Landesseite bisher negativ beschieden worden. Die Schulen in Potsdam seien ausreichend ausgestattet, habe die Begründung gelautet, so Schweers. Daraufhin hatte die Stadtverwaltung in Eigenregie eine Umfrage unter den Grund- und weiterführenden Schulen durchgeführt, um den tatsächlichen Bedarf zu ermitteln. Das Ergebnis: 28 von 40 Schulen, die auf die Frage geantwortet hatten, gaben an, einen Schulsozialarbeiter zu benötigen (PNN berichteten). „Das hat offenbar für Unruhe in den Fachreferaten des Ministeriums gesorgt“, vermutet der Jugendamtsleiter. Nach Bekanntgabe der Ergebnisse jedenfalls sei jetzt die Einladung ins Ministerium erfolgt. Im Januar werde man sich treffen, so Schweers.

Auch die Stadt hatte nach der Erhebung sofort reagiert und zu den sieben bestehenden Schulsozialarbeiterstellen drei weitere geschaffen. Für das Budget des zuständigen Fachbereichs ein enormer Kraftakt, wie der Jugendamtsleiter erklärte. Die jetzt zehn Schulsozialarbeiter kosteten die Stadt 380 000 Euro. „Mehr ist nicht zu leisten“, sagte Schweers. Gebe es keinerlei Zuwendung vom Land, müsse versucht werden, den Bedarf über Kooperationen zum Beispiel mit Jugendclubs zu decken. NIK