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Lass uns feiern. Beim klaren 12:0 gegen Sindelfingen freuten sich die Turbine-Spielerinnen (hier v.l. Asano Nagasato, Lisa Evans und Genoveva Anonma) auch beim zwölften Tor noch über jeden Treffer. Anonma konnte sich zum ersten Mal gleich sechsmal in die Torschützenliste eintragen.

© Jan Kuppert

Sport: Schützinnenfest

Turbines Fußballerinnen treffen gegen den Tabellenletzten Sindelfingen im Dutzend

Stand:

Es war zwar nicht der höchste Sieg des 1. FFC Turbine Potsdam in der Bundesliga, aber das 12:0 (5:0) gegen den Tabellenletzten VfL Sindelfingen am Sonntagmittag zeigte einmal mehr, dass es noch immer große Klassenunterschiede in der höchsten deutschen Frauenfußball-Liga gibt. In der 20. Minute eröffnete Pauline Bremer den Torreigen, dem sich Genoveva Anonma (28., 39., 47., 63., 83., 86.), Asano Nagasato (31., 33.), Julia Simic (57., 60.) und Natasa Andonova (77.) anschlossen. Noch höher gewann Turbine vor acht Jahren: Im April 2006 jubelten die Potsdamerinnen gegen den FSV Frankfurt gar 16-mal.

„Das war heute eine eindeutige Geschichte“, gab Gäste-Trainer Saban Uzun bei der anschließenden Pressekonferenz zu Protokoll. „In Potsdam darf man allerdings auch verlieren und wir werden sicherlich nicht die Einzigen bleiben. Dennoch muss ich meiner Mannschaft die Höhe der Niederlage ein wenig ankreiden.“ In den ersten 20 Minuten gelang es den Sindelfingerinnen sehr gut, die vielen Offensivangriffe der Turbinen zu unterbinden: Sie versuchten bereits im Mittelfeld Druck auf die gegnerischen Angreiferinnen auszuüben und vor dem eigenen Tor bekamen sie immer wieder ein Bein dazwischengestellt, sodass sich Turbine bis zum ersten Tor in der 20. Minute mühen musste. Dann steckte Pauline Bremer den Ball durch die Beine der VfL-Torhüterin Simone Holder zum 1:0.

„Wenn ich die ersten zwanzig Spielminuten ausklammere, haben wir sehr schöne Kombinationen gespielt“, sagte Turbine-Trainer Bernd Schröder nach der Partie. „Zu Beginn haben wir zu viele Fehlpässe gespielt und schlecht verschoben.“ In der Startaufstellung musste der 71-jährige Trainer auf die gelbgesperrte Johanna Elsig sowie Maren Mjelde (angeschlagen) und Ada Hegerberg (Bänderverletzung im Fuß) verzichten. „In den kommenden Spielen in Duisburg und in Torres werden die drei sicherlich wieder dabei sein und dann sieht es auch wieder ganz anders aus“, sagt Schröder, der die Leistung von Nagasato und Andonova, die für Elsig und Hegerberg spielten und immerhin drei Tore zum Erfolg beisteuerten, deswegen allerdings nicht schmälern wollte. „Sie haben in den vergangenen zwei Wochen gut trainiert und heute ihre Chance bekommen.“

In einer herausragenden Form zeigte sich Turbines linke Stürmerin Genoveva Anonma. Mit sechs Toren trug sich die Äquatorial-Guineerin in die Torschützenliste ein. „So viele Tore habe ich noch nie in einem Spiel mit Potsdam geschossen“, sagte Anonma mit einem großen Lachen im Gesicht nach dem Spiel. Auch beim 12:0 kurz vor Schluss jubelte die 24-Jährige gemeinsam mit ihren Mannschaftskolleginnen ausgelassen. Der Torhunger war augenscheinlich auch nach 12 Toren noch nicht gestillt und von der Tribüne schallten die Rufe „Einer geht noch“ auf den Rasen. Doch Schiedsrichterin Angelika Söder hatte Erbarmen mit den Gästen aus Süddeutschland, die in der zweiten Halbzeit nicht einen Torschuss verzeichnen konnten, und pfiff ohne Nachspielzeit nach 90 Minuten das Spiel ab. „Natürlich hätte ich gerne noch ein Tor geschossen“, sagte die erfolgreiche Torjägerin. „Aber ich habe mich in der zweiten Halbzeit auch müde gefühlt.“ In der Woche zuvor war Genoveva noch in Afrika mit der Nationalmannschaft unterwegs.

Turbine: Gunnarsdóttir; Zietz, Draws, Kemme (75. Kulis); Bremer, Simic, Wälti (67. Cramer), Andonova; Evans (76. Göransson), Nagasato, Anonma.

Luisa Müller

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