Landeshauptstadt: Schwänzen für Prinzessin Maja, die Geküsste

Maja von Hohenzollern las gestern in den Bahnhofspassagen Grimmsche Märchen Innenstadt - Eigentlich sollte Lea gestern mit ihrer Kitagruppe im Wald spielen, aber die Fünfjährige schwänzt einfach den Kindergarten. Stattdessen schleppt sie ihren Papa in die Bahnhofspassagen. Dorthin soll Prinzessin Maja von Hohenzollern kommen, um ihre Märchen-CD vorzustellen. Und sie will Lea auf keinen Fall verpassen. Auf die echte Prinzessin warten insgesamt auch fast 30 Kinder der „Kita“ Sausewind und des „Zoar“-Kindergartens in Teltow. Im roten Samtgewand und mit gekrönten Goldlocken erscheint Maja von Hohenzollern pünktlich um 11 Uhr. Nach einem kurzen Begrüßungsplausch beginnt sie mit der Märchenstunde: Der Froschkönig. Die Hoheit quakt. Die Kleinen lauschen ergriffen. Da macht es nichts, dass sich der alte Märchenkönig und Rumpelstilzchen ebenfalls wie der Frosch anhören. Vielleicht klingt die Prinzessin auch nur so, weil sie etwas verschnupft ist. Immer wieder putzt sie sich die Nase. Ihre märchenhafte Aura stört das nicht. „So lange Haare hast Du“, staunt Sjörn: „wie Rapunzel!“ „Bei mir wollen auch immer Prinzen dran hochklettern“, antwortet Maja lachend. Bei der anschließenden Autogrammstunde küsst der Sechsjährige die Prinzessin beherzt auf die Wange. „Lecker“ habe der Kuss geschmeckt. Maja sei die „viele Küsserei schon gewöhnt“. Schließlich ist der Auftritt in Potsdam bereits ihre 16. Märchenstunde. Den ganzen März schon ist sie mit ihrer CD, die es seit Januar zu kaufen gibt, durch die Republik getourt. Mittlerweile könne sie sich „Maja, die Geküsste“ nennen. Getreu dem Motto: „Ein bisschen was kann man immer abgeben“, fließen 50 Cent vom CD-Erlös an ein Kinderprojekt in Thailand. Für den guten Zweck verkauft die Prinzessin nun auch selbst entworfene T-Shirts. Wie viel Geld die CD- und T-Shirtaktion bisher eingebracht hat, weiß sie noch nicht. Juliane Streich

Juliane Streich