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So sehen Niederländer aus - zumindest einige.

© Manfred Thomas

Sinterklaas-Fest: Schwarze Weihnachten

Am Rande des Sinterklaas-Festes gab es Rassismus-Proteste. Abschaffen will man es aber nicht

Stand:

Nach einem Jahr Pause war er wieder da: Am frühen Samstagnachmittag kam der Sinterklaas mit einem Schiff am Hafen der Weissen Flotte an, begleitet von den „Zwarten Pieten“, danach bestieg er eine Kutsche und fuhr zum Weihnachtsmarkt im Holländischen Viertel. Eigentlich ist das eine schöne weihnachtliche Tradition, die wunderbar ins Holländische Viertel passt und die es dort seit vielen Jahren gibt – aber ganz so einfach ist es dann doch nicht.

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Es ist gar nicht die Sinterklaas-Figur, die an die Figur des Heiligen Nikolaus von Myra angelehnt ist, es sind seine Helfer, die sogenannten „Zwarten Pieten“, die wie berichtet bereits im Vorfeld für reichlich Zoff sorgten. Der ist diesmal jedoch nicht hausgemacht im sonst so polarisierungsfreudigen Potsdam: In den Niederlanden wird der Aufzug, der dort bereits am 5. Dezember stattfindet, dem Todestag des Heiligen Nikolaus, seit Jahren heftig diskutiert. Der Vorwurf: Der „Zwarte Piet“, eigentlich ein Äquivalent zum hiesigen Knecht Ruprecht, transportiert offen rassistische Symbolik – schwarz geschminkte Haut, Kraushaarperücke, rote Lippen, und das im Kontext der niederländischen Kolonisierungsgeschichte.

So fand sich am Samstag neben den Potsdamern und holländischen Touristen, die bunte Fähnchen zur Begrüßung schwenkten, auch eine Handvoll Gegendemonstranten ein, die mit dieser für sie diskriminierenden Haltung alles andere als einverstanden waren

Oliver Dietrich

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