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Landeshauptstadt: Schweigen wäre besser gewesen

AUFBAU DER GARNISONKIRCHE: PDS UND KREISSYNODE

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AUFBAU DER GARNISONKIRCHE: PDS UND KREISSYNODE LINKS UND RECHTS DER LANGEN BRÜCKE Die Stadtfraktion der PDS will der Stadtverordnetenversammlung einen merkwürdigen Antrag zur Garnisonkirche zur Beschlussfassung vorlegen. Der Antrag umfasst fünf Punkte: 1. Das vorgesehene Versöhnunszentrum ist an das Konzept der weltweiten Nagelkreuzgemeinde zu binden, was äußere Brüche im Vergleich zum Original einschließt. 2. Die Fördergemeinschaft muss vor Baubeginn mindestens fünf Millionen Euro nachweisen. 3. Eine finanzielle Beteiligung der Stadt ist auszuschließen. 4. Der Wiederaufbau soll auf den Turm begrenzt werden. 5. Um Verkehrseinschränkungen zu vermeiden, soll der Standort des Turmes versetzt werden. Das Unwahrscheinliche angenommen, die Mehrheit der Stadtverordneten würde dem PDS-Antrag folgen, so wäre das nichts anderes als ein Knebelbeschluss, der den Wiederaufbau des Potsdamer Wahrzeichens verhindern würde. Was den ersten Punkt betrifft, so wird die Kreissynode der Evangelischen Kirche heute beschließen, ob das Nagelkreuz vor der Kirche aufgestellt wird. Dem originalgetreuen Wiederaufbau stünde dann nichts im Wege. Die Punkte zwei und drei würden einen einmaligen Misstrauensantrag gegenüber dem Bauherren signalisieren. Und warum sollte sich die Stadt eigentlich nicht finanziell beteiligen? Es sei daran erinnert, dass sie in der armen DDR-Zeit unter anderem das klassizistische Portal der kriegszerstörten Nikolaikirche komplett bezahlt hat. Warum sich die PDS im Punkt vier dafür interessiert, in welchem Umfang und Etappen die Kirche aufgebaut wird, ist nicht nachvollziehbar. Wie verlautet, will die Kreisynode eine Arbeitsgruppe unter Leitung von Hans-Ulrich Schulz bilden, die sich mit einem Nutzungskonzept nach dem Aufbau der Gesamtkirche befasst. Ob dies finanziell und rechtlich möglich sein wird, steht zwar in den Sternen – aber (was zum Teufel) hat die PDS damit zu schaffen? Und schließlich der fünfte Punkt: die Verschiebung des Standortes. Wie beim Fortunaportal ist das Fundament das einzige wesentliche authentische Teil des in tausend Stücke gebombten, verbrannten und 1968 gesprengten barocken Bauwerks. Mit dem originalen Standort des Fundaments wäre der authentische Anspruch verloren. Die PDS hätte besser daran getan, zu schweigen.Günter Schenke

Günter Schenke

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