zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Schweine im Garten

Nach Neuregelung ist Stadtjäger nicht zuständig

Stand:

Potsdam West – Potsdam droht möglicherweise eine neue Wildschwein-Plage. Nach Berichten über anhaltende Wildschwein-Probleme in Kleinmachnow und Stahnsdorf meldeten sich jetzt PNN-Leser und berichteten von einer Schweinerotte, die in Potsdam West seit einigen Wochen ihr Unwesen treibt. Betroffen sei die Kleingartensparte an der Straße Im Bogen. Aber auch in der Sonnenlandstraße und der Immenseestraße seien bereits mehrere Gärten verwüstet worden, sagte Eduard Paul Eylert.

Der Anwohner berichtete von seinem „umgepflügten“ Garten und Löchern im Zaun. Bei einem ersten „Schweine-Besuch“ in seinem Garten Mitte April 2009 habe es sich noch um ein Tier gehandelt, heute sind nach Eylerts Schätzungen bereits 16 Tiere unterwegs, darunter vier Bachen.

Ein Fall für den Stadtjäger? Doch dem sind offenbar die Hände gebunden: Er habe erst vor wenigen Wochen erfahren, dass das Potsdamer Stadtgebiet von der Verwaltung bereits 2008 zum sogenannten „Jagdbezirk“ erklärt wurde, sagte Stadtjäger Herbert Lübke gestern den PNN. Damit liege die Zuständigkeit nicht mehr bei ihm und seinen zwei ehrenamtlichen Stadtjäger-Kollegen, erklärte er. Verantwortlich sei stattdessen die Jagdgemeinschaft Potsdam Nord, die das Gebiet von der Unteren Jagdbehörde gepachtet habe. Für Stadtjäger Lübke ist die Neuregelung ein „Missgeschick seitens der Ordnungsbehörde“.

Die Situation ist auch für Eduard Paul Eylert „unbefriedigend“: Nach einer Beschwerde beim Ordnungsamt sei der von der Jagdgemeinschaft beauftragte Jagdpächterobmann zwar einige Male zu Besuch gewesen, „aber passiert ist nichts“, berichtet er. Erst vor wenigen Tagen habe er auf Anraten des Jagdpächterobmanns Gift im Garten ausgelegt.

Stadtjäger Lübke plädiert vor diesem Hintergrund für die Aufhebung der neuen Pachtregelung: „Hier geht es um die Sicherheit und Ordnung in der Stadt Potsdam“, betont er. Durch seine Arbeit in den vergangenen fünf Jahren sei die Wildschweinpopulation in der Landeshauptstadt um zwei Drittel reduziert worden.

Die Stadt war gestern zum Thema Wildschweine nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. JaHa

Seite 15

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })