Landeshauptstadt: Schweinerei im Park
Er ist der Liebling der Spaziergänger im Park Babelsberg: Rudi Harnaß, der verschmuste Eber
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Er ist der Liebling der Spaziergänger im Park Babelsberg: Rudi Harnaß, der verschmuste Eber Von Juliane Wedemeyer Rudi ist auf den Hund gekommen, oder besser auf die Hundehütte. Das Schwein der Familie Harnaß im Park Babelsberg hat das ehemalige Heim von Irish-Setter Willi einfach besetzt. Er hat das Stroh aus seinem Kabuff weiter hinten im Garten geholt und in seine Wunschbehausung getragen – zwischen seinen Hauern. „Da wussten wir, Rudi will hierher ziehen“, erklärt Gärtnerin Viola Harnaß, die hier am Parkeingang mit ihrem Mann Detlef und dem jüngsten Sohn wohnt. Der Grund für den Schweine-Umzug: „Rudi wollte näher bei der Familie sein.“ Und die Hundehütte liegt direkt vor der Haustür. Willi ist jetzt trotzdem nicht obdachlos, sondern hat – weil er mittlerweile sehr alt und krank ist – einen Ehrenplatz in dem verwinkelten Häuschen mit den neogothischen Türmchen und Bögen. Er darf im Schlafzimmer der Harnaß schlafen. Rudi wurde vor drei Jahren in die Familie geholt. Damals war das Ferkel von einem Hängebauchschwein und einer Haussau ein halbes Jahr alt. „Wir dachten, wir versuchen es mal mit einem Schwein als zweiten Hund“, so Viola Harnaß und dann hätte Rudi in einer Annonce gestanden. Sofort sei sie mit ihrem Mann zum Schweinezüchter gefahren: „Rudi hat mir gleich gefallen, er war so freundlich und lieb.“ Also haben sie ihn mitgenommen. Insgesamt hat die Familie sieben Katzen und zwei Hunde. Willi und das jüngste Familienmitglied Luna. Luna, die weiße Promenadenmischung ist Rudis beste Freundin. An verregneten Tagen kuscheln sich beide in Rudis Hütte aneinander und schauen wie sich auf dem Kopfsteinpflaster im Hof Pfützen bilden. Doch sobald die Sonne die Besucher in den Park lockt, wird Rudi zum Publikumsliebling. „Es gibt eine Lücke im Zaun, da können die Leute durch fassen und ihn streicheln“, sagt Detlef Harnaß. Rudi sei nämlich „ein ganz Verschmuster.“ Die Spaziergänger fänden das toll. „Wegen Rudi stehen hier oft ganze Hortgruppen am Zaun oder Familien mit Kindern“, sagt Viola Harnaß. Viele kennen das Schwein schon beim Namen. Und ab und zu stecken die Zaungäste auch mal ein Leckerli zu. Familie Harnaß füttert Rudi normalerweise mit Essensresten. Er nascht aber auch ganz gern Blumen und Gras aus Harnaß“ Garten. Und als großer Hundefreund natürlich Hundekuchen. Freundin Luna ist auch die einzige, die den eher trägen Rudi richtig in Trab bringen kann: „Jeden Abend spielen die beiden zusammen. Dann galoppiert Rudi über den Rasen“, erzählt Viola Harnaß. Und danach wird in der Hütte gekuschelt.
Juliane Wedemeyer
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