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Bedrohtes Welterbe: Die Kuppel auf dem Neuen Palais ist von Rost zerfressen. Deswegen wird sie nun innerhalb der kommenden beiden Wochen eingerüstet und untersucht. Ungewiss ist noch, wie kostspielig die fälligen Reparaturen werden.

© Andreas Klaer

Landeshauptstadt: Schwere Rostschäden am Neuen Palais

Kuppel wird in den kommenden Wochen eingerüstet / Kosten und Dauer der Reparatur noch unklar

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Sanssouci - Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) untersucht in den kommenden Wochen die Kuppelbekrönung auf dem Neuen Palais im Schlosspark Sanssouci. Das Ensemble mit den drei Grazien und der Krone sei so stark angerostet, dass die Standsicherheit gefährdet sei, teilte ein Sprecher der Stiftung mit. Noch gestern wurde daher mit den Kranarbeiten zur Einrüstung der Kuppel begonnen.

Die drei Grazien wurden 1769 nach dem Modell von Johann Christoph Woher d. J. (1748-1799) von Friedrich Jury als ehemals vergoldete Kupfertreibarbeit gestaltet. Die Rostschäden an der tragenden Konstruktion der Grazien waren nach Angaben der Schlösserstiftung im Dezember bei einer Untersuchung des Daches festgestellt worden.

Mithilfe des Sicherungsgerüstes sollen Baugutachter den Zustand der Figurengruppe und der Krone vertiefend untersuchen. Die Rüstung werde zudem den Bereich vom Schaft bis zur Kuppelkrone sichern. Das Material wird mit einem Spezialkran in die Höhe von rund 50 Metern gebracht.

Auf der Basis der weiteren Untersuchungen will die Schlösserstiftung über den Umfang und die Methoden der Sanierung entscheiden. Dabei geht es auch um die Frage, ob die Grazien für die Restaurierung demontiert und in die Werkstatt gebracht werden müssen. Aussagen über eventuell erforderliche weitere Maßnahmen, über Kosten und die Zeitschiene, will die Stiftung erst nach Abschluss der Untersuchungen treffen.

Das Gerüst soll innerhalb von zwei Wochen aufgestellt werden. Aus Sicherheitsgründen bleiben während dieser Zeit der Ehrenhof und einige Teilbereiche auf der Gartenseite für den Besucherverkehr gesperrt. Das Neue Palais bleibt über den Eingang des Schlosstheaters aber geöffnet.

Das größte Schloss der Stiftung ist bekanntlich auch ihre größte Baustelle. Für eine Komplettsanierung des Neuen Palais’ wären rund 125 Millionen Euro nötig. Um wenigstens die gröbsten Schäden zu beseitigen, werden bis 2017 zunächst 26 Millionen Euro aus dem 155 Millionen Euro schweren Rettungspaket für Stiftungsschlösser in das Gebäude gesteckt. Begonnen hat die Restaurierung des Bodens im Marmorsaal. Bis zu den Feiern zum 300. Geburtstag Friedrichs II. 2012 soll er für Besucher wieder begehbar sein. Das nach dem Siebenjährigen Krieg errichtete Gebäude ist zentraler Schauplatz des Friedrich-Jubiläums. pee/dapd

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