Sport: Schwere Verpflichtungen
Potsdams UJKC-Judoka starten in die neue Erstliga-Saison der Frauen und Männer
Stand:
Potsdams UJKC-Judoka starten in die neue Erstliga-Saison der Frauen und Männer Von Michael Meyer Potsdams UJKC-Judoka starten am kommenden Sonnabend in die neue Bundesliga-Saison. Während die Männer daheim den SC Berlin empfangen (15 Uhr, Sporthalle Heinrich-Mann-Allee), kämpfen die Frauen in Hamburg gegen den Osnabrücker TB und das gastgebende Judoteam Hamburg. „Unsere Frauen wollen in dieser Saison die Finalrunde nach Potsdam holen“, sagt UJKC-Cheftrainer Axel Kirchner, dessen Team 2004 Meisterschafts-Fünfter wurde. „Und dafür müssen wir Staffelsieger in unserer Gruppe Nord werden.“ Um das zu schaffen, hat der UJKC erstmals eine Ausländerin für die Bundesliga verpflichtet: Maryna Prokofyena. Die Ukrainerin ist amtierende Europameisterin und soll gemeinsam mit Gaststarterin Katja Kreßmann vom SV Halle im schwersten Limit für Potsdam punkten. Nancy Steinmüller, das etatmäßige UJKC-Schwergewicht, muss derzeit wegen ihres Medizinstudiums im Training kürzer treten. Prokofyena soll im Herbst nach Potsdam kommen, wenn die UJKC-Frauen ihre beiden Heimkämpfe austragen (siehe Kasten). Ansonsten behielt behielt die Frauenriege weitestgehend ihr gewohntes Bild, einige Weißkittel wechseln aber ihre Gewichtsklasse. Während Viktoria Burke vom 78- ins 70-Kilo-Limit geht, kämpfen Stefanie Schulz (jetzt 52 kg), Claudia Ahrens (63 kg), Elisa Schmidtke (70 kg) und Julia Basler (78 kg) nun jeweils eine Gewichtsklasse höher. Toni Becker ist die einzige 48-Kilo-Kämpferin des UJKC, „was für sie eine besondere Verantwortung darstellt“, meint Kirchner. „Aber die 48 Kilo sind eine echte Marktlücke, in dieser Gewichtsklasse war in Europa keine wirklich gute weitere Frau zu finden.“ Dass sich Franziska Pufahl als einzige Potsdamerin im 57-kg-Limit durchbeißen muss, hat andere Ursachen. 57-Kilo-Olympiasiegerin Yvonne Bönisch, die derzeit in einem zweiwöchigen Übungslager der Deutschen Judo-Union in Rio de Janeiro mit Brasilianerinnen und Niederländerinnen trainiert, „wird in der Bundesliga – wenn überhaupt, was noch völlig offen ist – eine Klasse höher antretern. Es bringt nichts, für 20 Sekunden auf der Matte jedesmal fünf, sechs Kilo abzunehmen. Yvonne hat andere Aufgaben“, meint ihr Trainer mit einem Blick auf die diesjährigen Weltmeisterschaften im September in Kairo. Stefanie Schulz könnte im 52-Kilo-Limit in der Vorrunde wohl nur Unterstützung von Franziska Kirschnick aus dem eigenen Nachwuchs erhalten, da Potsdams erfahrene Gaststarterin Jeanette Wanke (SV Halle) nach einen Kreuzbandriss noch sechs Monate pausieren muss. Außerdem wird der UJKC in der Bundesliga durch Antje Lehmann 63 kg, Claudia Malzahn (SV Halle/beide 63 kg), Heide Wollert (SV Halle/70 kg) und Franziska Konitz (MBV Berlin/78 kg) vertreten. Bei den Männern hat der UJKC in dieser Saison die Zahl seiner ausländischen Starter verdoppelt, obwohl nun pro Wettkampf nur noch zwei Ausländer eingesetzt werden düfen. Zu den drei Polen Andrezei Karawacki (81 kg), Przemyslaw Matjaszek (90 kg) und Pawel Smoliniec (100 kg), die in der vergangenen Saison mit guten Leistungen zum 5. Platz des damaligen Neulings beitrugen, kommen deren Landsleute Lukasz Balanda (81 kg) und Janusz Wojnarowicz (+100 kg), dazu Irakli Schawischwili (81 kg) aus Georgien. „Karawacki war im letzten Jahr mehrmals verletzt, ansonsten hatten wir in der 81- Kilo-Klasse nur Silvio Paul, der in der Bundesliga mithalten kann. Deshalb haben wir auch Balanda verpflichtet. Schawischwili, ein guter Mann, ist mit unserem U15-Jungen Rewasi Nogaideli verwandt, fand beim Training hier Gefallen am UJKC und würde gern mit uns kämpfen“, erzählte Axel Kirchner. „Und im Schwergewicht benötigten wir sowieso Verstärkung, da Peter Herrmann wegen seinere Physiotherapeuten-Ausbildung nicht optimal trainieren kann. Hier soll uns Wojnarowicz helfen.“ Neu im Potsdamer Aufgebot sind auch Max Stiller (66 kg) und Philipp Hollmann (81 kg), die aus der U17 aufrücken. Ansonsten hat Kirchner den größten Teil der vorjährigen Riege zur Verfügung: Neben den bereits Genannten also Mirko Bärtig, Arne Mundt (beide 60 kg) und Alexander Eichler (66 kg), die Zwillinge René und Mario Schendel sowie Karl Schöneburg (alle 73 kg) – der nach seiner Schulterverletzung aber noch einige Monate pausieren muss –, Sebastian Rüdiger (81 kg), Philipp Drescher, Heiko Hoffmann und Karsten Kaletta (alle 90 kg). Cheftrainer Kirchner will sich beim Saisonziel seines Männer-Teams noch nicht festlegen. „Man muss erst abwarten, wie gut bisher starke Kontrahenten nach der neuen Ausländerregelung in diesem Jahr sind.“ Gegen das junge Team des SC Berlin um Bundestrainer Detlef Ultsch wollen sich die Gastgeber am Sonnabend jedenfalls besser aus der Affäre ziehen als in der vergangenen Saison, als sie daheim mit 2:12 unterlagen. Und Potsdams Frauen wollen mit Siegen gegen die beiden Aufsteiger in die Saison starten. „Wobei es gegen das JT Hamburg, das sich gut verstärkt hat, wohl schwerer wird als gegen Osnabrück“, glaubt Axel Kirchner.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: