ATLAS: Schweres Erbe
Potsdam, die konservierte Stadt. Ein Denkmal hier, ein Welterbe da und zwischendrin bleibt kein Platz zum Leben.
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Potsdam, die konservierte Stadt. Ein Denkmal hier, ein Welterbe da und zwischendrin bleibt kein Platz zum Leben. Schon wieder muss sich das Rathaus mit den Welterbehütern streiten und schon wieder geht es um Fußball. Waren den Denkmalschützern bislang die Flutlichtmasten am Karl-Liebknecht-Stadion ein Dorn im Auge, ist es jetzt ein anderer Fußballplatz in Babelsberg. Seit Jahren schon wird zwischen Schnellstraße und Park Babelsberg auf der wilden Wiese gekickt und alles hätte so schön werden können: ein richtiger Platz mit Fangzaun und Licht. Der Traum vieler Babelsberger ist ein Alptraum für die Welterbehüter. Die Stadt hat alles versucht. Doch die Denkmalschützer trauen dem Braten nicht. Den Welterbestatus schon wieder für König Fußball aufs Spiel setzen? Natürlich muss man da genau prüfen – man muss aber auch sehen: Es geht hier um einen Platz für Kinder und Jugendliche. Sie brauchen keinen Rasen, der fernsehtauglich bis in die letzte Ecke ausgeleuchtet ist wie im „Karli“. Vor lauter hohen Bäumen wird man den neuen Platz vom Welterbe-Park aus kaum erkennen können. Da fallen viel eher ganz andere Sachen ins Auge: Die Hochhausbauten im Zentrum Ost. Sie standen bei der Anerkennung des Welterbetitels offenbar nicht im Weg.
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