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Landeshauptstadt: Schwester Helga geht auf Reisen Klinikum verabschiedete Pflegeleiterin in die Rente

Nach ihren ersten Arbeitsstunden am Patientenbett fühlte sie sich als Berufene: „Danach wollte ich unbedingt Krankenschwester werden“, erinnerte sich Helga Kuler. Die Berufung liegt nun fast 40 Jahre zurück.

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Nach ihren ersten Arbeitsstunden am Patientenbett fühlte sie sich als Berufene: „Danach wollte ich unbedingt Krankenschwester werden“, erinnerte sich Helga Kuler. Die Berufung liegt nun fast 40 Jahre zurück. Gestern wurde die heute 58-Jährige offiziell als Pflegedienstleiterin im Klinikum „Ernst von Bergmann“ in die Altersteilzeit geschickt. Von der Hilfsschwester zur Pflegedirektorin, „das klingt fast wie vom Tellerwäscher zum Millionär“, sagte Helga Kuler. Ganz so einfach sei es aber dann doch nicht gewesen.

Immer berufsbegleitend habe sie sich aus- und weitergebildet, beruflichen Alltag, Qualifizierung und Familie – sie ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter – unter einen Hut gebracht. „Eine Karriere mit Vorbildcharakter“, sagte Elona Müller, Beigeordnete und Aufsichtsratsvorsitzende der Klinikum gGmbH. Helga Kuler vereine in sich zwei Eigenschaften einer guten Führungspersönlichkeit: Klarheit und Einfühlungsvermögen, so Elona Müller.

1968 hatte Helga Kuler ihr Arbeitsleben begonnen – damals als Hilfsschwester auf der Frauenurologischen Station im ehemaligen Bezirkskrankenhaus Potsdam. Vier Jahre später wechselte sie erst als Krankenschwester und kurz darauf als Stationsschwester in die Gastroenterologie. 1988 wurde sie Oberschwester der Medizinischen Klinik und gleich nach der deutschen Wiedervereinigung stellvertretende Leiterin des Pflegedienstes. Seit 1993 arbeitete Helga Kuler als Leiterin des Pflegedienstes, der aus 800 Mitarbeitern besteht. Es habe „gute und weniger gute Zeiten“ und auch Herausforderungen gegeben wie die zweimalige Evakuierung des gesamten Hauses aufgrund einer Bombenentschärfung, „Ich habe aber immer gerne hier gearbeitet“, sagte Helga Kuler. Und an die Mitarbeiter gewandt: „Ihr werdet mir fehlen.“ Mit ihrem Mann Hartmut Kuler will sie jetzt auf Reisen gehen, sich die Welt ansehen. Nach dem offiziellen Dienstende wird sie dem Bergmann dennoch verbunden bleiben, und zwar als ehrenamtliche Mitstreiterin. Einen Nachfolger für die Pflegedienstleitung gibt es noch nicht. Die Stelle wird jetzt ausgeschrieben. N. Klusemann

N. Klusemann

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