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Landeshauptstadt: Schwimmen wird teurer

Schwimmhallen-Eintritt soll um bis zu 66 Prozent angehoben werden / Neubau für 18 Millionen Euro

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Die Eintrittspreise in die Schwimmbäder der Stadt könnten um bis zu 66 Prozent steigen. Wie aus einer Vorlage der Stadt hervorgeht, sollen Rentner künftig deutlich mehr bezahlen als bislang. Aber auch Kinder, Familien und der Normalpreis-Schwimmer werden ab dem 1. April mehr Eintritt bezahlen, sollten die Stadtverordneten Ende Januar dem Vorschlag der Stadtverwaltung folgen und für die Preiserhöhung stimmen. Pikant: Erst vor wenigen Wochen haben die Stadtverordneten einer Autonomie der Stadtwerke bei der Preisgestaltung nicht zugestimmt – Vertreter der Landeshauptstadt sagten damals, ihnen seien keine Pläne für Preiserhöhungen bekannt.

Die Eintrittspreise der beiden Potsdamer Schwimmhallen sind seit neun Jahren nicht verändert worden. Als Begründung für die jetzige Erhöhung heißt es seitens der Stadt, dass die Stadtwerke mit der Bäderlandschaft Potsdam in die Hallen investiert hätten. Seit 2005 betreibt die Stadtwerke-Tochter Bäderlandschaft die Schwimmhallen am Stern und am Brauhausberg sowie die Strandbäder am Tiefen See sowie am Templiner See. Bis auf das Bad am Brauhausberg sei der „Sanierungsstau“, so die Verwaltung, „weitgehend aufgelöst“. Daher sollen „die Eintrittspreise in moderater Form den aktuellen Tendenzen der regionalen Preisentwicklung entsprechend, marktüblich angepasst werden“, so die Begründung. Seitens der Stadtwerke heißt es, die geplante Preisanpassung berücksichtige die „seit 2001 erheblich gestiegenen Kosten in den Bereichen Energie und Wasser, Instandhaltung und Personal“.

Laut der Vorlage würde sich der Preis für Normalzahler von derzeit 3 Euro auf dann 3,50 Euro für anderthalb Stunden Schwimmen erhöhen. Zum Vergleich: In Berlin kostet der Eintritt in ein Standardbad vier Euro – allerdings ohne Zeitbegrenzung. Im Kristall-Bad Ludwigsfelde kosten laut Unternehmensangaben anderthalb Stunden 2,30 Euro, die Tageskarte für das Schwimmbad 3,50 Euro. Im Marienbad in Brandenburg an der Havel müssen Schwimmer für die Nutzung des 50-Meter-Bades samt Freibad für zwei Stunden 2,40 Euro bezahlen. Am teuersten im Land Brandenburg ist der Eintritt in die Schwimmhalle Lagune Cottbus: 4,50 Euro werden laut Internetseite für anderthalb Stunden Schwimmen verlangt.

Den kräftigsten Preisanstieg verkraften müssten Potsdamer Rentner: Die Erhöhung des Preises von 1,50 auf 2,50 Euro entspricht einem Anstieg von 66 Prozent. Bisher mussten Rentner und Vorruheständler ebenso viel bezahlen wie Kinder – diese Preisgestaltung soll nun getrennt werden. Kinder zahlen künftig statt 1,50 zwei Euro. Rentner würden im Vergleich zu Kindern, Schülern und Studenten „über deutlich höhere Einkommen“ verfügen, heißt es seitens der Stadtwerke

In der nächsten Stadtverordnetenversammlung wird allerdings nicht allein über die Preise abgestimmt. Direkt im Anschluss an die Preis-Debatte soll der Neubau des 18 Millionen Euro teuren Sport- und Freizeitbades neben der Biosphäre im Volkspark beschlossen werden (siehe Kasten).Jan Brunzlow

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