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Anbaden. Am Montag hat die Halle am Stern nach sechsmonatiger Sanierung wieder geöffnet. Fliesen hatten sich vom Beckenboden gelöst, das Bad wurde auf Kosten der Baufirmen erneut saniert. Schon in der Bauphase der Schwimmhalle Mitte der 80er Jahre gab es Probleme, das 25-Meter-Becken dicht zu bekommen.

© Andreas Klaer

Landeshauptstadt: „Schwimmhalle 83 – Typ Berlin“ wieder offen

Nach sechs Monaten Bauzeit ist die Havarie im Kiezbad am Stern behoben / Ansturm am ersten Tag

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Am Stern - Die Fliesen kleben wieder an den richtigen Stellen, die Havarie am Boden des Beckens ist behoben. Sechs Monate nach dem Schließen des Schwimmbades ist die kleinere der beiden öffentlichen Schwimmhallen in der Landeshauptstadt wiedereröffnet worden. Mehr als 200 Besucher haben die Mitarbeiter der badbetreibenden Bäderlandschaft bis zum Nachmittag gezählt, einen weiteren Besucheransturm wurde zum ersten Mondscheinbaden am Abend erwartet.

Die Probleme, die es in dem 25 mal 12,5 Meter großen Becken gab, ziehen sich wie ein roter Faden durch die Geschichte der Halle. Der Neubau wurde einst nötig, weil Potsdam in den 1980er Jahren durch den Neubau von Wohngebieten immer größer wurde und die Hallen „Am Brauhausberg“ und „Werner-Alfred-Bad“ den Bedarf an Badespaß nicht decken konnten. Schon wie bei der Schwimmhalle „Am Brauhausberg“ wurde bei der Planung des Freizeitobjektes auf eine DDR-Standardvariante für Neubaugebiete, das sogenannte „Wiederverwendungsprojekt Schwimmhalle 83 – Typ Berlin“ zurückgegriffen. Alle Probleme inbegriffen. Es habe Probleme gegeben, das Becken dicht zu bekommen.

Die Bauarbeiten an der Halle, die 1986 begonnen hatten, verzögerten sich immer wieder, heißt es in der Chronik der Potsdamer Stadtwerke. Die schwierige Baustoffsituation bewirkte unterschiedliche Bauphasen, manchmal wurden Baustoffe für die Halle für andere Bauvorhaben verwendet. „So entstanden auch hier teilweise Baumängel, mit denen wir uns bis in die heutige Zeit auseinandersetzen müssen. Beispielsweise lag das große Becken einige Jahre ungeschützt auf der Baustelle, dadurch war es lange Zeit auch nach mehreren Versuchen der Sanierung nicht völlig dicht zu bekommen“, heißt es in der öffentlichen Chronik. Erst 1988 sei endlich Druck gemacht worden. „Mit Nachteinsätzen u.ä. wurde erreicht, dass am 23. Dezember 1988 eine fast stille Übergabe der Schwimmhalle zur Nutzung stattfinden konnte“, heißt es seitens der Stadtwerke. Das städtische Unternehmen betreibt die die Halle ebenso wie die Halle Am Brauhausberg und die beiden Havel-Strandbäder seit Januar 2005. Für das Bad am Stern folgte danach die Komplettsanierung in zwei Bauabschnitten mit anschließender feierlichen Neueröffnung – nur kurze Zeit später folgte in diesem Sommer die neuerliche Sanierung, weil sich an diversen Stellen Fliesen vom Becken abgelöst hatten. Dabei hatte die Komplettsanierung des Bades zuletzt zu einem größeren Besucheransturm geführt: 120 000 Gäste hatte die Bäderlandschaft in einem Jahr gezählt. Im Vergleich zur Besucherzahl von 1989 ist das nicht viel. Damals kamen 249 402 Besucher innerhalb eines Jahres – ein nie wieder erreichter Wert. Und noch ein Rekord: Im April 1996 schwamm der Potsdamer Schwimmstar Jörg Hoffmann in der kleinen Halle innerhalb von 60 Minuten exakt 5766 Meter. Stunden-Weltrekord. jab

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