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Landeshauptstadt: Schwimmhalle öffnet wieder

Stadtwerke wollen weiter sanieren, sich für die Planungen aber Zeit lassen / Genehmigung bis 2012

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Teltower Vorstadt - Die Schwimmhalle am Brauhausberg öffnet am Samstag 8 Uhr wieder: Nach etwa einem halben Jahr Bauzeit werden die meisten Arbeiten für die Nutzer kaum sichtbar sein. Eine neue Unterkonstruktion für die Decke, ein neuer Aktivkohlefilter im Keller und ein paar Ausbesserungsarbeiten im Sanitär- und Beckenbereich. Nach der Absage der großen Niemeyerbad-Pläne und der Komplettsanierung in den vergangenen Jahren halten die Stadtwerke laut Wilfried Böhme an einer Sanierung fest: Allerdings sei der Zeitdruck weg. Die Potsdamer Bauaufsicht habe eine Betriebsgenehmigung bis zum Jahr 2012 erteilt, das Gesundheitsamt eine unbefristete, so Böhme. Bis dahin werde ein Konzept für die Bad-Sanierung erstellt sein.

Die letzten Wasserproben hätten sehr gute Werte ergeben, die Mitarbeiter des Gesundheitsamtes haben gestern grünes Licht für die Eröffnung gegeben. In den vergangenen Monaten hat das vor zwei Jahren als einsturzgefährdet bezeichnete Dach ein neues Korsett bekommen, die Sanitär- und Wassertechnik wurde teilweise erneuert. „An den vorhandenen Anlagen wurden Wartungs-, Reparatur- und umfangreiche Desinfektionsarbeiten durchgeführt“, teilte Stefan Klotz von den Stadtwerken mit. 900 000 Euro habe die Sanierung in den Teilbereichen gekostet, erklärte Wilfried Böhme. Das Geld sei gut investiert worden, da die jetzt installierte Deckenkonstruktion bei einem nächsten Sanierungsschritt nicht nochmal erneuert werden müsste. Sichtbar sei sie nicht, nur wenn sich die Badbesucher ganz an den Rand der Halle stellen würden. Die Baustruktur des Daches und auch die Qualität des Wassers hatten dazu geführt, dass die Halle im Sommer keine weitere Betriebsgenehmigung mehr erhalten hätten. Nun würden die Intervalle der Wasserprüfungen durch das Gesundheitsamt verkürzt, so Böhme.

Die geplante Komplettsanierung des Bades in drei Abschnitten wurde im Mai 2008 gestoppt, da die berechneten Kosten von neun Millionen Euro um eine siebenstellige Summe überschritten worden wären. Damals hatte Stadtwerke-Geschäftsführer Peter Paffhausen den Aufsichtsrat informiert – die Sanierung wurde verschoben. Zudem hatten einige Potsdamer Sportvereine eine andere Nutzung der Räume im Schwimmbad angemahnt als sie in den Planungen vorgesehen war. Bei der geplanten Komplettsanierung des Bades sollten die Decke, das Becken, die Sanitäranlagen sowie die Umkleide- und Sporträume saniert, ein Wellnessbereich mit Außenterrasse und Liegeflächen am Brauhausberg errichtet sowie später auch das ehemalige Terrassenrestaurant Minsk in die Bad-Landschaft eingebaut werden. Von den ursprünglichen Planungen eines Freizeitbades mit Kuppeln von Architekt Oscar Niemeyer ist wegen der Förderabsage des Wirtschaftsministers Abstand genommen worden. Deren Kosten hatten anfänglich 42 Millionen und am Ende gut 30 Millionen Euro zuzüglich Mehrwertsteuer verschlungen. Den Eigenanteil, den die Stadtwerke für den Bau des Niemeyer-Bades hätten erbringen müssen, planen sie nun für die Sanierung der Schwimmhalle ein – neun Millionen Euro.

Die Bäderlandschaft, ein Tochterunternehmen der Stadtwerke, betreibt zwei Schwimmhallen und zwei Havel-Freibäder. Die Halle am Stern, inzwischen auch Kiezbad genannt, ist erst im vergangenen Jahr nach einer Komplettsanierung wieder eröffnet worden. Im April nun soll auch der neue Sauna- und Wellnessbereich im Bad Am Stern fertiggestellt sein, erklärte Wilfried Böhme. Jan Brunzlow

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