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Landeshauptstadt: Schwitzen und schwanken

Fenster mit Aussicht: Auf dem Ruppiner See schaukelt Deutschlands größte schwimmende Sauna

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Die Seesauna macht ihrem Namen das erste Mal alle Ehre, wenn man vor dem Garderobenschrank steht. Denn der bewegt sich leicht auf und ab – wie die gesamte neue Attraktion vor der Promenade in Neuruppin. Die größte Anlage ihrer Art in Deutschland dümpelt etwa 20 Meter vom Ufer des Ruppiner Sees entfernt. Schwere Pontons halten sie an Ort und Stelle. Dank ihrer besonderen Konstruktion passt sie sich dem Wellenschlag an. Das will was heißen: Der Wind kann manchmal Stärke acht oder zehn erreichen, behaupten einheimische Segler. Gefahr für die maximal 35 Gäste der Sauna besteht dennoch nicht.

Das Seehotel Fontane, im Oktober 2005 als „Golden Tulip“ eröffnet, hat sich die Seesauna angeschafft. „Wichtig war uns der freie Blick während des Saunierens auf das lange Gewässer“, sagt Hoteldirektorin Martina Jeschke. „Der ist durch die große Glasfront sowohl von der eigentlichen Sauna als auch vom benachbarten Ruheraum möglich.“ Doch es gibt noch mehr Unterschiede zu gewöhnlichen Saunen. Die Seesauna kann sowohl als Biosauna mit maximal 60 Grad Celsius oder als Finnische Sauna mit bis zu 90 Grad Celsius betrieben werden.

Zum Abkühlen geht es natürlich stilgerecht ins Wasser des Ruppiner Sees. Dafür ist im Schwimmponton extra eine größere Vertiefung angebracht worden, so dass ein Untertauchen oder – bei entsprechenden Wassertemperaturen – sogar erfrischende Schwimmrunden möglich sind. Auf der Dachterrasse stehen Liegen für ein Sonnenbad bereit.

Anfang Mai verlässt die Seesauna noch einmal ihren jetzigen Platz vor dem Hotel. Ein Schlepper zieht sie dann ein Stück weiter entlang des Ufers zum jetzt noch im Bau befindlichen „Gesundbrunnen“. So heißt dass neue Wellnessresort, das mit 5000 Quadratmetern vom Sommer an zu den größten in ganz Brandenburg zählen wird. Thermalwasser aus 1700 Metern Tiefe speist dann mehrere Bassins. Außerdem wird es ein Sportschwimmbecken mit 400 Quadratmetern Wasserfläche sowie Räumlichkeiten für Massagen und Behandlungen geben. Brücken verbinden das Hotel mit dem „Gesundbrunnen“ und den wiederum mit der Seesauna. Für Hotelgäste ist die Benutzung der Sauna im Zimmerpreis enthalten.

Dem Bau des „Gesundbrunnens“ ging ein langer Streit in Neuruppin voraus. Angeblich sollen sich die Investoren aus Bayern die Zustimmung zum Hotelbau und eine entsprechende Bürgschaft der Stadt erschlichen haben – durch den Kauf von Abgeordnetenstimmen. Tatsächlich ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Korruption gegen mehrere Verdächtige.

Den Saunabesucher können diese Querelen kalt lassen. Er lässt sich buchstäblich treiben – ohne die Gefahr, seekrank zu werden. Ste.

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