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Sport: Schwung aufgenommen
Aufstiegsaspirant RSV Eintracht fegt im Derby Michendorf mit 7:0 vom Platz
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Die Sache war zu eindeutig als dass Michendorfs Trainer Marc Flohr irgendetwas hätte schönreden können. Mit 7:0 (3:0) hat der RSV Eintracht die Gäste vom Platz gefegt und auch in dieser Höhe verdient gewonnen. „Das ist besser als wenn wir ein knappes Spiel kurz vor Schluss mit 3:2 verlieren“, sagte Flohr nach der Niederlage beim Landesliga-Spitzenreiter.
Für RSV-Coach André Kather waren die 90 Minuten auf dem Zille-Sportplatz so etwas wie Anschauungsunterricht. „Da hat meine Mannschaft sich selbst gezeigt, wozu sie in der Lage ist.“ Nach den dürftigen Auftritten in den drei zurückliegenden Partien, die dennoch alle gewonnen wurden, sei dies auch nötig gewesen, so Kather. „Wir müssen jetzt noch einmal Schwung aufnehmen für die Schlussphase der Saison“, sagte er. An deren Ende soll schließlich der Aufstieg in die Brandenburgliga stehen.
Dass der RSV aufgrund seiner spielerischen Qualität das Zeug dazu hat, hatte SG-Trainer Flohr in den vergangenen Wochen mehrfach erwähnt. Die zweifelsfreie Beweisführung hätte er seiner Mannschaft allerdings erspart. Doch zeigte sich der RSV – gut geführt von Thomas Poznanski – in bester Spiellaune, ließ von Beginn an den Ball gut durch die eigenen Reihen laufen, agierte im Angriff variabel – mal über die Flügel über den immer anspielbereiten Franz Großmann und den schnellen Andreas Plaue, oder mit einem Pass durch die Mitte. „Das waren nicht nur 80 Prozent gefühlter, sondern tatsächlicher Ballbesitz“, urteilte Kather bereits zur Halbzeitpause. Und auch die Michendorfer Anhänger zogen am Spielfeldrand Parallelen zu den ganz Großen der Zunft – den Bayern – zumindest was den Ballbesitz betraf. Ihre Hoffnung, dass die Stahnsdorfer das Toreschießen vergessen würden, erlosch in der 26. Minute mit dem 1:0. Und als Marcel Quast – am Ende dreifacher Torschütze – noch vor der Pause mit einem Doppelschlag nachlegte, war das Spiel entschieden.
„Wir konnten nicht umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten: kompakt stehen und das Zentrum eng machen“, analysierte Flohr. Das Fehlen seiner drei Stammkräfte Steven Görmer, Andreas Weimer und Thorsten Haubner sei durch den Einsatz von A-Jugendspielern nicht zu kompensieren gewesen. Und nach dem vierten Gegentor habe sich die Mannschaft aufgegeben. Ganz anders die an diesem Tag torhungrige Eintracht. „Wer weiß, wozu am Ende des Torverhältnis wichtig ist“, sagte Kather mit Blick auf die Aufstiegskonkurrenz in Ludwigsfelde, die 2:0 gegen Bernau gewann.
RSV: Busch; Amuri, Diekmann, Kühn, Lenz, Plaue, Großmann, Maschmann, Poznanski (61. Hannemann), Quast (61. Martínez), Scheining (69. Priegnitz)
Michendorf: Fröhlich; Rössel (87. Schmidt), Völker, Ebel, Woiwode, Seyed-Vousoghi (62. Woite), Mirch, Balke (70. Gräser), P. Doberitz, D. Doberitz, Schenk.
Tore: 1:0 Großmann (26.), 2:0, 3:0, 4:0, Quast (35./38./57.), 5:0 Martínez (73.), 6:0 Maschmann (80.), 7:0 Priegnitz (89.)
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