Landeshauptstadt: Sechs Prozent Leerstand
Analyse: Potsdam hat 1,16 Millionen Quadratmeter Bürofläche in 1200 Gebäuden
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Sechs Prozent der insgesamt 1,16 Millionen Quadratmeter Bürofläche in der Landeshauptstadt sind einer Analyse zufolge derzeit nicht vermietet. Zudem werde sich das Angebot bis Ende des Jahres um weitere 32 000 Quadratmeter Fläche, die sich derzeit im Bau oder in Sanierung befinden, zur Verfügung stehen. Damit wird sich die Bürofläche seit 1993 nahezu verdoppelt haben. Das geht aus einer aktuellen Büromarktanalyse der Landeshauptstadt hervor, die im Auftrag der städtischen Wirtschaftsförderung durchgeführt wird. Die Stadt veröffentlichte gestern erste Ergebnisse der Studie des Unternehmens Engevelt-Research, deren Ziel die Darstellung eines Ist-Standes sei, der später bessere Vermarktungschancen eröffnen soll. Darüber hinaus sollen auch die Anforderungen und Wünsche von Mietern sowie künftige Bedarfe ermittelt werden.
In einem zweiten Schritt sollen sich nun die Potsdamer Büronutzer in einem vierseitigen Fragebogen zum vorhandenen Angebot und ihren Bedürfnissen äußern. Auf Basis der dann vorliegenden Ergebnisse „können und sollen weitere Handlungsempfehlungen zur Entwicklung des Potsdamer Büromarktes abgeleitet werden“, teilte die Stadtverwaltung gestern mit. Im Vergleich weist Potsdam eine wesentlich geringere Leerstandsquote als Leipzig, Magdeburg, Dresden oder Berlin aus. In der Landeshauptstadt Sachsens beispielsweise würden knapp 15 Prozent der Flächen momentan leer stehen. In Leipzig – eines der neun wichtigsten deutschen Bürozentren – gar gut 22 Prozent. Dennoch zeigt der Trend in vielen Städten nach oben. Das Unternehmen Atisreal hat für das laufende Jahr für die neun deutschen Bürozentren sogar eine Trendwende am Markt vorausgesagt. Auch in Potsdam hat die Vermietung der Flächen in den vergangene Jahren zugenommen, geht aus der Analyse hervor. So standen im Jahr 1999 knapp neun Prozent der Flächen leer, in diesem Jahr sind es sechs Prozent.
Die Anzahl der Gebäude mit Büroflächen beläuft sich aktuell auf zirka 1200 Objekte. In der Mietfläche von mehr als einer Million Quadratmeter – zum Vergleich: Berlin hatte im Vorjahr einen Leerstand von etwa 1,7 Millionen Quadratmetern – sind neben marktfähigen Flächen auch teilsanierte beziehungsweise unsanierte Büroflächen sowie Flächenbrachen enthalten. Nicht berücksichtigt seien laut Verwaltung jedoch Objekte, die sich derzeit noch in Bau, umfassenden Umbau oder in Sanierung befinden und daher nicht zur Verfügung stehen. Hinsichtlich der Objektstruktur dominieren am Potsdamer Büromarkt vor allem kleinere Flächeneinheiten von unter 1000 Quadratmetern.
Nahezu die Hälfte des Gesamtbüroflächenbestands in Potsdam wurde erst nach 1991 errichtet. Daher würden sich etwa drei Viertel aller Mietflächen mittlerweile in einem qualitativ hochwertigen Zustand befinden. Hingegen weisen nur noch weniger als zehn Prozent der Büroflächen massive bauliche Mängel auf und spielen als Angebotssegment eine größtenteils untergeordnete Rolle.
Der Schwerpunkt des Büroflächenbestands in Potsdam liegt im Innenstadtbereich sowie in citynahen Standorten, wobei hier Potsdam Süd und Babelsberg klar dominieren. Auch die Nördlichen Vorstädte gehören zu den etablierten Potsdamer Bürolagen. Insgesamt befinden sich in diesen vier genannten Schwerpunktregionen knapp 73 Prozent des erfassten Gesamtbestands an Büroflächen der Landeshauptstadt. Weitaus weniger Marktbedeutung besitzen hingegen Potsdam Nord und die neuen Ortsteile, auf die zusammen lediglich etwa ein Zehntel des aktuellen Flächenbestands entfällt. Aktuell stehen laut der Analyse rund 67 000 Quadratmeter leer.
Neben den statistischen Ergebnissen zeigt die Marktanalyse zahlreiche weitere Informationen zur Bestands- und Leerstandsstruktur sowie Nachfrage- beziehungsweise Umsatzentwicklungen am Potsdamer Büromarkt. pst
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