DIE GESCHICHTE DER „GUSTLOFF“: Sechsmal die Titanic
Es ist bis heute die größte Katastrophe in der Geschichte der Schifffahrt: Als die „Wilhelm Gustloff“ am Abend des 30. Januar 1945 von den Torpedos eines russischen U-Bootes getroffen wurde und versank, wurden etwa 9 000 Menschen in den Tod gerissen – sechsmal so viele wie beim Untergang der „Titanic“.
Stand:
Es ist bis heute die größte Katastrophe in der Geschichte der Schifffahrt: Als die „Wilhelm Gustloff“ am Abend des 30. Januar 1945 von den Torpedos eines russischen U-Bootes getroffen wurde und versank, wurden etwa 9 000 Menschen in den Tod gerissen – sechsmal so viele wie beim Untergang der „Titanic“. Seine Jungfernfahrt erlebte das Kreuzfahrtschiff der NSDAP-Organisation „Kraft durch Freude“, das nach einem zum Märtyrer („Blutzeuge der Bewegung“) stilisierten NSDAP-Anhänger benannt und für knapp 2 000 Menschen ausgelegt war, im Jahr 1938. In der Januarnacht 1945 waren auf der „Gustloff“ allerdings geschätzte 10 000 Menschen – darunter 1500 Wehrmachtssoldaten. Das Schiff war Teil der Aktion „Unternehmen Hannibal“: Aus Ostpreußen, dass damals durch russische Truppen abgeschnitten war, sollten insgesamt 2,5 Millionen Menschen ins westliche Deutschland gebracht werden. Die „Gustloff“ war auf dem Weg von Gotenhafen (dem polnischen Gdingen) nach Kiel. Von den Passagieren und der Mannschaft wurden nur 1 252 Menschen gerettet – darunter alle vier Kapitäne. Verfilmt wurde die Katastrophe bereits 1959 unter der Regie von Frank Wisbar („Nacht fiel über Gotenhafen“). Der Schriftsteller Günther Grass hat das Unglück 2002 in seiner Novelle „Im Krebsgang“ thematisiert und damit eine Debatte um den Umgang mit dem Schicksal der Vertriebenen angestoßen. JaHa
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: