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Landeshauptstadt: Segeln, knoten, werfen

Der Potsdamer Seesportclub e.V. zeigt, was alles zum maritimen Mehrkampf dazu gehört

Stand:

Potsdam bewegt sich! Bei der großen Sommeraktion der Potsdamer Neuesten Nachrichten unter Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Jann Jakobs können Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 14 Jahren 15 verschiedene Sportarten in kostenlosen Schnupperkursen kennenlernen. Mit den mehr als 100 Veranstaltungen soll eine gesunde Lebensweise unterstützt und der sportliche Ehrgeiz der Kinder gefördert werden. Die PNN berichten in loser Folge über alle 15 vorgestellten Sportarten.

Heute: Segeln

Dunkle Wolken stehen am Himmel. Den ganzen Tag droht es zu schütten und gelegentlich ist schon ein leichtes Nieseln zu spüren. Einschüchtern lassen sich Henry und Tobias vom grauen Wetter jedoch keinesfalls. Das Segeln reizt die Elf- und Zwölfjährigen zu sehr, und so erscheinen sie erwartungsvoll, in leichten Windjacken gekleidet, zur Schnupperstunde am Potsdamer Seesportclub. Damit haben sie laut Joachim „Acki“ Engbers, dem Hafen- und Bootsmeister des Potsdamer Seesportclubs, die richtige Einstellung zu dem Sport. „Es gibt kein schlechtes Wetter“, sagt er, „es gibt bloß schlechte Kleidung.“

Im kleinen Hafen wiegen sich die Robinson-Jollen des Havelpiraten-Vereins verlockend auf dem Wasser. Doch ehe die Jungen in See stechen dürfen, will ihnen Acki Engbers die anderen Disziplinen vorstellen, die trainiert werden. Zum Seesport gehören außer Segeln auch Rudern, Laufen, Schwimmen, das Wurfleine-Werfen und das Knoten. Der 15-jährige Roman, ein Mitglied des Clubs, saust blitzschnell von einem Seil zum nächsten, um alle zehn seemännischen Gebrauchsknoten in richtiger Reihenfolge zu fertigen. Die besten Wettkämpfer schaffen dies in unter 30 Sekunden. „Da ist Fingerfertigkeit wie beim Häkeln und Stricken gefragt“, erklärt Acki Engbers. „Aber auch viel Übung. Die Knoten muss man blind können.“

Dann werden Schwimmwesten angezogen und die Gruppe klettert in die Holzjolle „Adler“. Der Rumpf des „Adlers“, vorne und hinten stumpf, gleicht in der Form einer Optimisten-Jolle, die weltweit als gutes Einstiegsboot für Kinder bekannt ist. „Dieses Boot ist auch sehr leicht und schnell. Da macht das Segeln richtig viel Spaß“, sagt Engbers. Leine losbinden und auf geht’s. Die weinroten Segel fangen den Wind ein und der „Adler“ gleitet über das schwarze Wasser. „Köpfe einziehen!“, ruft Engbers. Fabian, 13 Jahre alt und Clubmitglied, duckt sich schnell, damit er nicht vom Segel getroffen wird, als es bei einer Wendung zur anderen Seite des Bootes schwingt. Die Jungen helfen alle mit beim Wenden, indem sie verschiedene Leinen festhalten, loslassen und anziehen. Da es drei Segel gibt, müssten auch drei Mann sie bedienen, so Engbers. Henry und Tobias dürfen sich auch im Steuern üben und nehmen nacheinander das hölzerne Ruder in die Hand. Der Steuermann gebe zwar das Kommando an, sagt Engbers, aber das Team müsse auch gut zusammenarbeiten. Außerdem sollte man als Segler aufmerksam auf seine Umgebung achten. „Jedes Haus, jeder Berg und jede Wolke verändern die Windrichtung“, erklärt der Bootsmeister. Er finde es spannend, so mit der Natur zurechtzukommen. Tobias und Henry kennen diese Feinheiten des Segelns noch nicht, aber sie haben dennoch viel Spaß daran. Tobias schwärmt: „Wenn man so übers Wasser saust, dann ist das einfach toll.“

Potsdamer Seesportclub e.V., Am Park Babelsberg 2, Tel.: (0331) 74 10 20, www.seesport.de; Havelpiraten Förderverein für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf e.V., E-Mail: info@havelpiraten.de

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