Von Anne Golombeck: Segler starten in die neue Saison
Potsdamer Adler laden am Sonntag zur ersten Revierveranstaltung ein
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Die Boote erstrahlen in neuem Glanz, die Segel sind gehisst und die Segler heiß auf die neue Saison. Am kommenden Sonntag geht es endlich wieder los: Die neue Segelsaison im Potsdamer Revier wird eröffnet. Zur alljährlichen Traditionsveranstaltung lädt diesmal der SV Potsdamer Adler (SVPA) an den Templiner See. Er begrüßt, wenn das Wetter auch noch mitspielt, dann mehr als 100 Boote aus sieben Vereinen Potsdams, Werders und Ferchs.
Der SV Potsdamer Adler liegt am westlichen Ufer der Potsdamer Havel, direkt gegenüber der Insel Hermannswerder, und ist für alle Segelinteressierten offen. Von acht bis 82 Jahre beträgt die Altersspanne der rund 110 Mitglieder. Auf die Jugendabteilung ist Norbert Seidel, der Vorsitzende des SVPA, besonders stolz: „Unsere Jugendflotte umfasst 25 Segler, die je nach Alter und Größe in unterschiedlichen Bootsklassen trainieren.“ Geübt wird auf Booten der Klassen Optimist, Cadet und 420er. Die Ausbildung der Jugendlichen erfolgt zuerst auf einer kleinen Optimisten-Jolle, anschließend auf einer Zweihandjolle (Cadet). Die Jugendlichen ab 14 Jahren segeln dann mit dem 420er. Diese Zweimannjolle ist deutlich größer als der Cadet und hat als Segel neben einem Spinnaker auch noch ein Trapez.
Die Nachwuchsarbeit steht beim SVPA im Vordergrund. „Die Kleinen sind richtig heiß auf das Segeln“, freut sich Seidel über die Jugend des Vereins. „Sie sind zum Teil richtige kleine Artisten auf den Booten, wobei es ihnen gar nicht windig genug sein kann“, ergänzt er. Dabei wird sehr leistungsorientiert mit der Jugend trainiert. „Und wenn sich dann die ersten Erfolge einstellen, sind alle begeistert“, erzählt Seidel. Die Jugendgruppe nimmt an allen sieben Regatten des Reviers teil. Für seine engagierte Jugendarbeit ist der SVPA vom Verband Brandenburgischer Segler (VBS) bereits ausgezeichnet worden. Der Preis für die gute Jugendarbeit war ein Optimisten-Segel. Zudem hat sich der Verein über die Winterpause drei neue Opti-Jollen zugelegt, so dass die Jugend weiterhin beste Trainingsbedingungen vorfindet.
Die leistungsorientierten Junioren, vor allem jene, die mit dem Contender, einer Einhand-Trapezjolle, segeln, wollen in dieser Saison an ihre Erfolge aus dem vergangenen Jahr anknüpfen. Da setzte sich Hannes Seidel, Sohn des SVPA-Vorsitzenden, auf dem Cospudener See südlich Leipzigs gegen 60 Mitstreiter durch und wurde internationaler Deutscher Meister. In diesem Jahr geht es für den 32-Jährigen und den Rest der Contender- Gruppe zur Weltmeisterschaft nach Weymouth. „Wenn in Südengland einer unter die Top Ten käme, dann wäre das schon ein riesiger Erfolg“, formuliert Norbert Seidel die SVPA-Ziele bei der WM. „Im ersten Drittel anzukommen halte ich jedenfalls für realistisch.“ Für die anstrengende Saison wurden im Winter die Grundlagen gelegt. Die Athleten trainierten vor allem in der Halle Kondition, außerdem wurde Theorie gepaukt. Und als kein Eis auf dem Wasser war, wurde mit Modell-Segelbooten auf dem Templiner See geübt.
Die Breitensportler der Potsdamer Adler möchten in dieser Saison den Sieg im Fahrtensegelwettbewerb im Land Brandenburg wiederholen. Dabei werden alle Fahrten, die über das Jahr gesegelt werden, notiert. Die Wertung erfolgt anhand von Punkten, die es pro Segelkilometer gibt. Aber auch Brückenmanöver werden gezählt. „Dabei segelt jeder individuell, und Ende Oktober müssen dann die Bücher abgegeben werden“, erklärt Seidel. Daraus ergibt sich dann der Einzel- und der Teamsieger.
Die Potsdamer Adler sind also bestens vorbereitet und brennen auf das Ansegeln. Nach den ersten Probeschlägen auf dem Templiner See findet um 13 Uhr die offizielle Ansprache statt. Dazu wird auch Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs erwartet. „Im Anschluss daran werden dann die neu erworbenen Optis der Jugendgruppe getauft“, freut sich Norbert Seidel auf die Veranstaltung.
Anne Golombeck
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