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Sport: Sehenswertes Bankdrücker-Duell

Potsdams AC-Gewichtheber starteten ins neue Jahr und erwarten Schwedt/Angermünde zum Ligakampf

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Beim zünftigen Jahresauftakt des AC Potsdam erlebten Nachwuchssportler, aktive Liga-Heber und Veteranen des Clubs – wie Hermann Gall, Lutz Herzberg und Heinz Kurmann, die zusammen in diesem Jahr ihren 200. Geburtstag „feiern“ können – kurzweilige Stunden. Der Clubvorsitzende Wolfgang Berger würdigte das Engagement der Ehrenamtlichen und Freunde des Vereins sowie die im vergangenen Jahr erkämpften Erfolge, aus denen der fünffache Medaillengewinn von Junioren-Federgewichtler Sebastian Schieweck bei den letzten Deutschen Meisterschaften der Junioren und Senioren in Rodewisch herausragte. Und „Vizechef“ Volker Seyffer hatte für seine Vereinskameraden wieder eine schmackhafte Soljanka zubereitet.

Aber die AC-Mannen waren auch sportlich aktiv. Ein „Drei-Königs-Bankdrücken“ stand auf dem Programm, wobei zwar ehrlich gekämpft, die Sache jedoch nicht zu ernst genommen wurde. So verzichtete man sogar auf die ansonsten übliche Aufteilung in Alters- und Gewichtsklassen, so dass praktisch jeder gegen jeden kämpfte. Ein Dutzend Athleten schafften noch 100 kg und mehr, darunter die jungen Kraftsportler Daniel Letsch und Hans Wrobel, die schon älteren Gewichtheber Dirk Flasche und Karsten Schmidt sowie die jetzigen Liga-Heber des AC, Sebastian und René Schieweck. Letztere schonten sich offensichtlich für ihren Landesliga-Start am kommenden Sonnabend. Auch Trainer Andreas Anker hielt sich zurück und gab sich mit 105 kg zufrieden, die Platz sechs für ihn bedeuteten. Erbittert wurde um Platz drei bis fünf gekämpft, wobei Schwergewichtler Marko Danischewski mit 115 kg knapp vor Leichtgewichtler Jörg Rast (112,5 kg mit 51 Jahren!) und dem jungen Florian Schlechter (110 kg) einkam.

Höhepunkt des Turniers aber wurde danach der sehenswerte Zweikampf der absolut tagesstärksten Athleten. Gewichtheber Ingo Lemm und der inzwischen 55-jährige Kraftsportler „Kotte“ Kottwitz, beide im Schwergewicht angesiedelt, begannen erst, als alle anderen Konkurrenten ihren Kampf längst beendet hatten. Der 20 Jahre jüngere Lemm begann mit 125 kg, aber Kottwitz ging gleich mit gut gedrückten 130 kg in Führung. Lemm zog mit ebenfalls 130 kg in seinem zweiten Versuch gleich, Kottwich brachte sich jedoch mit 135 kg erneut in Führung. Nun steigerte Lemm sogar auf 137,5 kg, und schon die Ankündigung dieses Versuches erregte allgemeine Bewunderung. Alle wussten doch, wie schwer es Lemm in der Liga-Mannschaft hatte, weil er durch eine schwere Beinverletzung stets gehandicapt ist und nie seine wahre Kraft im Zweikampf offenbaren kann.

Nun aber wollte er mit 137,5 kg sogar in Führung gehen – und er schaffte es, drückte die Last einwandfrei nach oben. Das war die Führung für ihn, aber noch nicht der Sieg, denn Altmeister Kottwitz hatte noch einen Versuch, ließ 140 kg auf die Hantel packen und brachte auch dieses enorme Gewicht regelgerecht nach oben. Ein Duell war zu Ende, dass alle begeistert hatte. Da man den Eindruck gewann, dass beide Athleten durchaus noch ein paar „Körner“ in Reserve hatten, wurde der Wunsch laut, recht bald mal einen „Revanchekampf“ austragen zu lassen.

Dieser Bankdrückerwettbewerb sowie Episoden aus früherer Zeit waren noch lange Gesprächsthema der Zusammenkunft. Nun aber konzentriert sich beim AC alles auf den 14. Januar, wo sich in der Halle am Brauhausberg die Liga- Mannschaften Potsdams und der KG Schwedt/Angermünde an der Hantel gegenüber stehen werden. Lothar Janzen

Lothar Janzen

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