ATLAS: Sehr spät
Der Fund einer Fliegerbombe auf einem Potsdamer Schulhof veranschaulicht in aller Deutlichkeit die teuflische Gefährlichkeit des kriegerischen Erbes. Zwei Jahrzehnte und länger spielten Generationen von Schülern wenige Meter über einer tief ins Erdreich eingedrungenen 250-Kilogramm-Bombe!
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Der Fund einer Fliegerbombe auf einem Potsdamer Schulhof veranschaulicht in aller Deutlichkeit die teuflische Gefährlichkeit des kriegerischen Erbes. Zwei Jahrzehnte und länger spielten Generationen von Schülern wenige Meter über einer tief ins Erdreich eingedrungenen 250-Kilogramm-Bombe! Allein diese Vorstellung ist gruselig und muss nicht nur den Eltern im Nachhinein einen Schreck in die Glieder fahren lassen. Aufmerken lässt in diesem Zusammenhang die Mitteilung der Stadt Potsdam, die Bombe sei bei einer planmäßigen Suche gefunden worden. Wenige Tage bevor sich am 14. April der wahrscheinliche Abwurfstag der Bombe zum 66. Mal jährt, ist diese Höllenfracht der Bomber endlich gefunden worden. Das ist auf jeden Fall zu spät. Bodenradargeräte, die in der Lage sind, Bomben im Erdreich zu orten, gibt es seit Jahren. Spätestens seit der zweimaligen Evakuierung des Potsdamer Klinikums aufgrund überraschender Bombenfunde in den Jahren 2005 und 2006 hätte das Bewusstsein reifen müssen, dass Potsdam in dieser Hinsicht nicht gut genug untersucht worden ist. Das Zentrum Ost liegt wie das Klinikum direkt im Abwurfs-Korridor. Ein Schulgelände dort hätte sofort nach der Erfahrung mit dem Klinikum untersucht werden müssen – und nicht erst Jahre später.
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