Sport: Seit einer Woche kein anderes Thema
Die Volleyballerinnen des SC Potsdam wollen sich im DVV-Pokal am USC Münster beweisen
Stand:
Anika Zülow geht es nicht anders als ihren Mitspielerinnen. Seit sich der SC Potsdam vor elf Tagen in einem Regionalpokal-Ausscheidungsspiel beim TuS Iserlohn mit 3:1 durchsetzen konnte, reden sie alle im Prinzip nur noch über das Pokalspiel gegen den Bundesligisten USC Münster. Am kommenden Sonnabend nun ist es soweit. Der neunfache Deutsche Meister kommt zum DVV-Achtelfinalspiel und prüft den Leistungsstand der Potsdamerinnen (16 Uhr, Sporthalle Heinrich-Mann-Allee). Glaubt man der 18-jährigen Angriffsspielerin des Zweitliga-Tabellenführers, gibt es seit einer Woche kein anderes tragendes Thema mehr im Team. „Die Vorfreude ist riesig. Wir haben uns solch eine Partie erträumt und auch verdient“, befand die Schülerin der Voltaire-Gesamtschule gestern.
Münster im Blick und Alemannia Aachen im Sinn – diese Herangehensweise hat sich auch Anika Zülow zu eigen gemacht. Mit einem unterhaltsamen Auftritt vor hoffentlich großer Kulisse will sie sich einstimmen auf das am Wochenende darauf anstehende Zweitliga-Spitzenspiel gegen den seit dem vergangenen Wochenende nicht mehr ungeschlagenen Verfolger. Was sportlich möglich ist oder nicht, beschäftigt sie vor dem Münster-Spiel nicht sonderlich. Recht so. Wer spieltechnisch und athletisch derartig umfassende Leistungszuwächse wie Anika Zülow anschaulich macht und sie auch noch trefflich mit jugendlicher Unbekümmertheit verbindet, sollte sich nicht sorgen. Volker Knedel, ihr Trainer, teilt diese Sicht der Dinge.
Der USC Münster kommt mit Stand vom Mittwoch nicht in Bestbesetzung nach Potsdam. Am Dienstag verletzte sich die Angreiferin Tatjana Zautys im Training an der Hand. Jil Döhnert ist aller Wahrscheinlichkeit nach ebenfalls nicht einsatzbereit. Ob Mittelblockerin Andrea Berg und die aus Schwerin stammende Zuspielerin Doreen Engel mit nach Potsdam kommen und dort spielen können, entscheidet sich kurzfristig. Beim SC Potsdam fehlt wohl lediglich Zuspielerin Susanne Langer. Kristina Schlechter trainierte nach überstandener Fingerverletzung am Dienstag wieder mit.
Die Rollen scheinen klar verteilt, obwohl der USC Münster nicht in Bestbesetzung spielen kann. Am Vorabend spielt er in heimischer Halle ab 20 Uhr am Berg Fidel noch ein Bundesliga-Heimspiel gegen Wiwa Hamburg, dürfte dort allerdings kaum ernsthaft gefordert werden. Volker Knedel zieht dies nicht ernsthaft zur Beurteilung der Kräfteverteilung heran. „Der Unterschied zwischen uns und einer deutschen Spitzenmannschaft wird zu sehen sein. Niemand sollte von uns Wunderdinge erwarten. Am Sonnabend gilt es, sich auf Volleyball auf Spitzenniveau zu freuen. Wir sind gespannt, wie weit wir mithalten können, haben jedoch keine Illusionen“, wertet er.
Rund um die Partie ist nichts Besonderes geplant. Es braucht kein künstlich erzeugtes Event, kein störendes Brimborium. Der Sport steht im Vordergrund, so wollen es auch die Spielerinnen. Die Halle ist ab 15 Uhr für Besucher der Partie zugänglich. Thomas Gantz
Thomas Gantz
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: