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Landeshauptstadt: Seit Januar 105 Einsätze auf dem Wasser Die Wasserrettung zieht Bilanz

Es sind insbesondere die Freizeitkapitäne, die Sorgen bereiten: „Gerade das Thema Alkohol wird von vielen im Gegensatz zum Straßenverkehr unterschätzt“, sagt der Sozialbeigeordnete Mike Schubert. Er informierte am gestrigen Mittwoch gemeinsam mit Vertretern der Wasserwacht und der Feuerwehr über die Einsatzzahlen von 2016 und von diesem Jahr.

Von Valerie Barsig

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Es sind insbesondere die Freizeitkapitäne, die Sorgen bereiten: „Gerade das Thema Alkohol wird von vielen im Gegensatz zum Straßenverkehr unterschätzt“, sagt der Sozialbeigeordnete Mike Schubert. Er informierte am gestrigen Mittwoch gemeinsam mit Vertretern der Wasserwacht und der Feuerwehr über die Einsatzzahlen von 2016 und von diesem Jahr.

Insgesamt 215 Mal mussten die Wasserretter im vergangenen Jahr ausrücken, in diesem Jahr waren es bis Ende Juli 105 Einsätze. Und die würden durch das ausbleibende Badewetter nicht unbedingt abnehmen, sondern sich lediglich verschieben, sagt Cat Dobert, Einsatzleiter der Wasserrettung. 427 Stunden hat er im vergangenen Jahr ehrenamtlich auf dem Wasser verbracht, 12 403 Einsatzstunden sind es bei allen 71 aktiven Mitgliedern der Wasserwacht, die eng mit der Berufsfeuerwehr Potsdam zusammenarbeiten.

„Und diese Zusammenarbeit wollen wir auf keinen Fall missen“, sagt Rainer Schulz, Leiter des Bereiches Gefahrenabwehr, der auch für die Tauchergruppe zuständig ist. In der Leitstelle der Hauptfeuerwache in Potsdam werden die Einsätze koordiniert. Im Jahr 2016 musste 28 Mal ein Boot geborgen oder freigeschleppt werden, in diesem Jahr bereits 19 Mal. Dabei spielt auch oft die Rücksichtslosigkeit von Bootsfahrern eine Rolle. Gerade erst musste die Wasserwacht eine Familie, die mit dem Kanu gekentert war, aus dem Wasser retten: ein vorbeifahrendes Boot war mit so viel Geschwindigkeit unterwegs, dass die Wellen das Kanu zum Kentern brachten. Zum Glück trugen die Kinder im Kanu Schwimmwesten. Das könne in dem Moment der Panik nach dem Kentern lebensnotwendig sein, sagt Dobert. Zwar bietet die Wasserwacht Schwimmkurse an, allerdings sinkt die Zahl der teilnehmenden Kinder. Im Moment absolvieren rund 80 einen Schwimmkurs. Insgesamt leistete die Wasserwacht im vergangenen Jahr 146 Erste-Hilfe-Einsätze, dieses Jahr waren es 59.

Ehrenamtliche zu finden, die weiter bei der Wasserwacht bleiben, sei nicht mehr so einfach, sagt Dobert. „Noch sind die meisten unserer Aktiven unter 25 Jahren. Aber gerade in diesem Alter werden andere Dinge wichtiger“, sagt er. Zum Beispiel das Studium oder die Familie. Viele Dienste müssen an den Wochenenden absolviert werden, denn gerade während der Badesaison ist die Wasserwacht im Waldbad Templin und im Stadtbad in Babelsberg dann mit jeweils sechs und fünf Leuten vor Ort – hinzu kommen die Einsätze unter der Woche. Dem Nachwuchsmangel versuchen die Mitglieder der Wasserwacht mit Frühförderung entgegenzuwirken. Wer eine Laufbahn bei den Rettern einschlagen möchte, kann vom Seepferdchen bis zum Rettungsschwimmer alle Abzeichen machen. Danach folgt eine Ausbildung zum Sanitäter, Bootsmann, Bootsführer und schließlich die Qualifizierung zum Wasserretter – dazu gehört auch das Wissen rund ums Tauchen. 31 Einsätze der Taucher von Wasserwacht und Feuerwehr gab es im vergangenen Jahr. Sie müssen immer dann ausrücken, wenn Autos im Wasser liegen, wenn gesunkene Boote geborgen werden oder nach Personen gesucht wird. 25 Mal war das bereits in diesem Jahr. Valerie Barsig

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