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Sport: Selbstbewusster Aufsteiger

Der Torgelower SV Greif will morgen auch bei Babelsberg 03 punkten

Stand:

„Babelsberg ist der große Favorit“, sagt Eckhard Ehrke brav, wenn er nach dem Heimspiel des Fußball-Oberligisten SV Babelsberg 03 morgen gegen den von ihm trainierten Torgelower SV Greif (14 Uhr, Karl-Liebknecht-Stadion) gefragt wird. Um nachzuschieben: „Einen Punkt rechnen wir uns aber aus.“

Das Selbstbewusstsein des Oberliga- Aufsteigers Torgelow kommt nicht von ungefähr: In den letzten fünf Spielen griff der SV Greif elf Punkte ab, mit denen er sich als Achter ins Tabellenmittelfeld schob. Vor allem sein 1:1 kürzlich beim 1. FC Union Berlin sorgte in der Oberliga für Gesprächsstoff. Ehrke nennt zwei Gründe für diesen Höhenflug. „Wir haben taktisch dazu gelernt. In der ersten Halbserie zahlten wir noch viel Lehrgeld, weil wir immer frisch nach vorn spielten und hinten sehr konteranfällig waren – das haben wir abgestellt. Und wir konnten uns im Winter personell verstärken.“

Vor allem der ins defensive Mittelfeld gerückte Pole Pawel Trzaska und der vom Berliner AK gekommene Daniel Scheinhardt – ausgerüstet mit der Erfahrung seiner 32 Erst- und 154 Zweitliga-Spiele für Hertha BSC, den FC St. Pauli und Rot- Weiß Oberhausen – gäben der Abwehr zusätzlichen Halt. „Daniel passt menschlich und taktisch prima in unsere Mannschaft“, meint Ehrke, der seit über 30 Jahren im Trainergeschäft ist. Das Babelsberger Karl-Liebknecht-Stadion kenne er noch als Coach des damaligen DDR-Ligisten KKW Greifswald und später des Greifswalder SC, erinnert sich der 67-Jährig. „Ich habe Talente wie Jens Dowe, Jürgen Uteß, Hilmar Weiland und Henri Fuchs zum FC Hansa Rostok delegiert. Und auch einen Axel Kruse aus dem Wald – in dem seinem Heimatdorf Buttenhagen liegt – geholt und zu Hansa gebracht“, erzählt er selbst. Mit anderen Worten: Ehrke ist ein alter Trainerfuchs, der seiner Aufstiegsmannschaft durchaus das für den Erfolg nötige Rüstzeug vermitteln kann.

Davon geht auch sein junger Babelsberger Amtskollege Rastislav Hodul aus. „Torgelow ist ein Gegner, der keineswegs unterschätzt werden darf. Da werden wir ordentlich gegenhalten müssen“, meint der Nulldrei-Coach, der bis auf den angeschlagenen Fabiano (Bänder-Probleme im rechten Sprunggelenk) morgen alle Spieler zur Verfügung hat. Ob Sebastian Rauch oder Norman Becker im Tor stehen, wolle er erst „nach den Trainingsleistungen dieser Woche und der Körpersprache der beiden“ entscheiden. „Wir müssen“, so Hodul, „hinten wieder cleverer arbeiten und wieder zu Null spielen.“

Um das zu vereiteln, bringt Eckhard Ehrke vor allem Stürmer Robert Sikorski mit. Der 29-Jährige, der einst für Polens Erstligisten Pogon Szczecin auf Torejagd ging, erzielte im Aufstiegsjahr 2004/05 allein 41 der 101 Verbandsliga-Treffer des SV Greif, schoss beim 2:3 gegen den SVB im Heim-Hinspiel beide Torgelower Tore und steht momentan mit 12 Treffern auf Platz 5 der Oberliga-Torschützenliste. „Wenn Robert Luft gelassen wird, trifft er auch“, sagt sein Coach. „Und bindet er ein, zwei Gegenspieler, springen andere ein.“ Beispielsweise Daniel Pankau (bisher 8 Saisontore) oder Matthias Martens (traf bei Union zum 1:0).

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