Sport: Selbstsicher und fast fehlerfrei
SC-Volleyballerinnen beeindruckten beim 3:0 über den USC Münster II
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Im Umgang mit Superlativen ist speziell bei neuformierten und vom Altersschnitt her sehr jungen Mannschaften Vorsicht angebracht. Häufig nehmen die Konsolidierungsanstrengungen Monate in Anspruch, ehe das angestrebte Niveau kontinuierlich abrufbar ist. Wie schnell der Volleyball-Zweitligist SC Potsdam auf diesem Weg voran geschritten ist, zeigte sich am Sonnabend im Heimspiel gegen den USC Münster II, dem vor 170 Zuschauern in der Sporthalle Heinrich-Mann-Allee beim 3:0 (26:24, 25:20, 25:12) keine Chance gelassen wurde.
Die lange Punktspielpause in der 1. Bundesliga der Frauen führte dazu, dass der Gast die vielfache tschechische Nationalspielerin Ester Volicerova (früher auch Dresdner SC) mit nach Potsdam brachte. Die 33-jährige Universalspielerin griff wie zwei weitere ehemalige Erstligaspielerinnen des USC Münster im zweiten Satz ins Spielgeschehen ein. Das Trio sorgte nur kurz für Verunsicherung bei den vorgestern selbstsicher und fast fehlerfrei agierenden Gastgeberinnen, die sich mit dem nunmehr fünften Sieg in Folge ihren Platz im Vorderfeld der 2. Bundesliga Nord gesichert haben. Nach dem knapp gewonnenen ersten Spielabschnitt - der SC Potsdam bewies dort Nervenstärke und wendete das Blatt nach einem 21:23-Rückstand - waren die Gastgeberinnen nicht mehr zu beeindrucken.
Herausragende Spielerin der Partie war Anika Zülow. Die gerade erst 18 gewordene Abiturientin spielt seit Wochen schon auf sehr hohem Niveau und verstand es vorgestern, im Angriff je nach Erfordernis hart zu schlagen oder den Ball auch einmal mit Gefühl punktbringend zu platzieren. „Sie marschiert derzeit vornweg und reißt die anderen mit“, lobte SC-Trainer Volker Knedel. Auch Maria Kleefisch hatte wie schon in den Vorwochen viele gute Aktionen.
Die kommenden Wochen werden nun sehr interessant. Am kommenden Sonnabend steht das Auswärtsspiel beim Köpenicker SC II an, ehe am ersten Novemberwochenende gleich zwei Heimspiele endlich einmal für etwas gesteigertes Publikumsaufkommen sorgen sollten. Dies bezieht sich vorrangig auf das Spitzenspiel am 4.11. gegen den SC Union Emlichheim (16 Uhr, Sporthalle Heinrich-Mann-Allee). Tags darauf kommt die Warendorfer Sportunion (Spielbeginn 14 Uhr), die im bisherigen Saisonverlauf noch nicht richtig in Schwung kam und Anfang des Monats beim 3:1 gegen den VC Essen-Borbeck ihren bislang einzigen Saisonsieg erspielte.
Gäbe es etwas, was Volker Knedel nach dem bislang besten Saisonspiel des SC Potsdam zu bemängeln hätte, wäre es die Tatsache, dass aus vielen guten Abwehraktionen noch zu wenige eigene Punkte gemacht wurden. Ansonsten wirkte er sehr zufrieden.
Thomas Gantz
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