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Von Thomas Gantz: Seltenes Ereignis

Handball-Zweitligist VfL Potsdam trennt sich vom VfL Bad Schwartau 33:33

Stand:

Das drittletzte Heimspiel der Zweitliga-Handballer des VfL Potsdam in der laufenden Spielzeit hielt für das Publikum eine Begebenheit von ausgesprochenem Seltenheitswert parat. Wann schließlich kommt es schon vor, dass ein Trainer sich selbst einwechselt und seinem Verein gegen einen seiner künftigen Torhüter sechs Sekunden vor Spielende mit einem Tor ein Unentschieden rettet? Geschehen war dies am vergangenen beim 33:33 (15:15) der Potsdamer gegen den VfL Bad Schwartau.

Vor 450 Zuschauern in der Sporthalle Heinrich-Mann-Allee überwand der heute als Spielertrainer beim VfL Bad Schwartau tätige frühere Nationalspieler Thomas Knorr (ehemals HSV Hamburg) den erst vier Minuten vor Spielende eingewechselten Ariel Panzer mit einem ansatzlosen Schlagwurf. Panzer, der nach der Saison den VfL Potsdam verlässt und mittlerweile beim VfL Bad Schwartau einen neuen Zweijahresvertrag unterschrieben hat, sah den Wurf nach eigenem Bekunden zu spät. „Schade, ich hätte heute gegen meinen künftigen Verein gerne gewonnen“, sagte der Deutsch-Argentinier nach einem spannenden Spiel, das mit einem Unentschieden einen leistungsgerechten Ausgang nahm.

Der Weg hin zum insgesamt zweiten Unentschieden der Potsdamer in der laufenden Saison glich einem fröhlichen Durcheinander. Die Gastgeber führten mit 5:2 (7.) und lagen wenig später mit 6:8 (14.) zurück. In der spielentscheidenden Phase führten sie auch schon mit 29:26 (49.) und gerieten wieder mit 29:31 ins Hintertreffen (56.). Zwischendurch bot bei den Potsdamern insbesondere Lars Melzer eine sehr gute Vorstellung. Sehr wichtige Tore hin zum ersten Punktgewinn nach drei vorhergehenden Niederlagen erzielten Jan Piske und Enrico Bolduan. Während die Gäste aus Lübeck mit ihrem Spiel und dem erreichten Endresultat „ganz zufrieden“ waren (Thomas Knorr), war sein Kollege Peter Melzer „stinksauer“. Nicht des Spielausgangs wegen, sondern weil ihm für die Partie lediglich elf Spieler zur Verfügung standen. Auf die Frage, ob es denn schon Neuigkeiten vom Transfermarkt gäbe, antwortete er, noch nichts vermelden zu können. Die Feststellung, dass der VfL Potsdam, solange Ariel Panzer hier nicht unterschreibt, auch ein Torhüterproblem hat, beschloss das Pressegespräch. Wusste Melzer tatsächlich nichts vom Weggang Panzers oder bluffte er da nur?

VfL Potsdam: Pahl, Panzer; Pohlack 3, Melzer 10/1, Barsties, Bolduan 4, Kohnagel 4, Piske 2, Mellack 5, Kübler, Urban 2, Schugardt 3.

Thomas Gantz

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