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Homepage: Seminare nach dem Studium An der Fachhochschule boomt die Weiterbildung

Die Situation im Seminarraum hat etwas von einer Selbsthilfegruppe: Fünf Personen sitzen im Kreis, sagen einander, wer sie sind und warum sie hier sind. Aber die fünf offenbaren in der kleinen, exklusiven Runde nicht ihre Sorgen, sondern warum sie in zwei Wochen an der Weiterbildung „Entscheidungs- und Konfliktmanagement“ teilnehmen wollen.

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Die Situation im Seminarraum hat etwas von einer Selbsthilfegruppe: Fünf Personen sitzen im Kreis, sagen einander, wer sie sind und warum sie hier sind. Aber die fünf offenbaren in der kleinen, exklusiven Runde nicht ihre Sorgen, sondern warum sie in zwei Wochen an der Weiterbildung „Entscheidungs- und Konfliktmanagement“ teilnehmen wollen. Sie sind Führungskräfte, die lernen wollen mit Konflikten am Arbeitsplatz umzugehen.

Beim Infoabend sind die Dozenten und Christa Heinrich von der Fachhochschule Potsdam zugegen. Heinrich ist an der FH Projektleiterin für „Wissenschaftliche Weiterbildungen“. Sie organisiert die Seminare und Workshops für Hochschulabsolventen und Berufstätige. Das Konfliktmanagement-Seminar ist eine von insgesamt 17 Lehrveranstaltungen, die die FH in diesem Rahmen demnächst anbietet. Elf weitere Kurse laufen gerade. Hinzu kommen die „Inhouse-Seminare“, also Kurse die maßgeschneidert auf bestimmte Firmen, Einrichtungen und Verwaltungen, direkt vor Ort stattfinden.

Seit 1995 sei die Zahl der berufsbegleitenden Seminare an der FH kontinuierlich gestiegen, sagt Heinrich: „Lebenslanges Lernen gilt mittlerweile für den Großteil der Bevölkerung. Die Nachfrage ist da.“ Da seien die Hochschulen gefragt. Zumal laut Hochschulgesetz die wissenschaftliche Weiterbildung nach Studium und Lehre Aufgabe der Hochschulen ist. Sanktionen gegen Hochschulen, die dieser Aufgabe nicht gerecht werden, würden aber nicht verhängt, sagt Sprecher des Wissenschaftsministeriums Holger Drews. Es würden ohnehin alle brandenburgischen Hochschulen Kurse jenseits des Studiums anbieten.

Sie könnten davon sogar noch profitieren, erklärt Drews. Denn für die Weiterbildungen können die Hochschulen Gebühren erheben, so ihr Budget aufbessern. Für das 28-tägige FH-Seminar zum Thema Entscheidungen und Konflikte müssen die Teilnehmer 3830 Euro zahlen. Das sei ein marktüblicher Preis, betont Heinrich. Dafür würden die 15 bis 20 Teilnehmer auch „außerordentlich gut betreut“ – von zwei externen Dozenten. Gewinn mache die Fachhochschule mit der Weiterbildung nicht. Sie sei froh, wenn die Einnahmen halbwegs die Kosten decken – etwa die Dozentenhonorare. Denn die Weiterbildung gehört nicht zu den Aufgaben FH-Lehrkräfte.

Abgeschlossen werden die Kurse mit einem Zertifikat. Das habe laut Projektleiterin Heinrich schon manchem Absolventen zu einer neuen Stelle verholfen. Und wem die Weiterbildung Geschmack auf Studium gemacht hat: Die Zertifikate werden an der FH als Leistungsnachweis anerkannt. Juliane Wedemeyer

Juliane Wedemeyer

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