
© Andreas Klaer
Landeshauptstadt: Semmelhaack baut am Kepler-Platz
135 altersgerechte Wohnungen am Standort der früheren Minimal-Kaufhalle
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Am Stern - Der letzte Schandfleck am Johannes-Kepler-Platz verschwindet unter einem Wohnhaus. Die Firma Semmelhaack hat die seit Jahren leer stehende frühere Minimal-Kaufhalle von der Handelskette Rewe gekauft. Die Halle soll abgerissen und stattdessen an gleicher Stelle ein Fünfgeschosser mit 135 altersgerechten Wohnungen und Gewerberäumen im Erdgeschoss errichtet werden. Das bestätigte der Semmelhaack-Projektverantwortliche Berko Dibowski gestern den PNN. Die Wohnungen mit einer Größe von 39 bis 49 Quadratmetern sollen alle mit einem Balkon ausgestattet werden und barrierefrei sein. Die Stromversorgung soll teilweise über die Nutzung von Solarenergie gesichert werden, so Dibowski. Hinzu kommen rund 80 Autostellplätze, „die wir freiwillig bauen“.
Im Erdgeschoss soll auf 200 Quadratmetern eine Begegnungsstätte für Senioren entstehen, „für Kaffeekränzchen oder auch private Feiern“, sagte Dibowski. Rund neun Millionen Euro will Semmelhaack in das Projekt stecken, Kaufpreis für das Grundstück inklusive. Der Bauantrag werde „in Kürze“ eingereicht, sagte der Projektentwickler. Eine schnelle Genehmigung vorausgesetzt, könne man noch in diesem Jahr mit dem Bau beginnen, zehn Monate später soll das Haus fertig sein.
Baudezernent Matthias Klipp (Bündnis 90/Grüne) begrüßte das Vorhaben. „Ich finde es sehr gut, dass wir auf diese Weise in dem Wohngebietszentrum eine Aufwertung hinbekommen“, sagte Klipp den PNN. Die derzeitige Situation „zieht das eher runter“.
Die Verhandlungen zwischen Rewe und Semmelhaack haben sich ein halbes Jahr lang hingezogen. Im August 2009 hatte Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg erklärt, er habe einen Investor gefunden und an Rewe vermittelt. Im gleichen Atemzug kritisierte er die Stadtverwaltung, „die nicht in der Lage gewesen ist, wie ich zu handeln“. Für sein Vorpreschen hatte sich Scharfenberg jedoch selbst Kritik eingefangen. Bei Rewe wurde moniert, es sei nicht üblich, über einen Verkauf zu sprechen, bevor man nicht beim Notar gewesen ist.
Der Anblick der heruntergekommenen Minimal-Kaufhalle bereitet den Anwohnern Am Stern bereits seit über vier Jahren Verdruss. So lange steht sie bereits leer. Hoffnungen auf eine rasche Nachnutzung des Gebäudes, nachdem die TLG Immobilien das benachbarte alte „Orion“ schleifen und durch einen Neubau ersetzen ließ, hatten sich zerschlagen. pee
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