Von Günter Schenke: Semmelhaack-Quartier im August fertig
Nur wenige Besucher beim Tag der offenen Tür am Wochenende
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Innenstadt/Babelsberg - Das neue „City-Quartier“ am Hauptbahnhof des Bauunternehmens Semmelhaack mit am Ende 639 Wohnungen findet bereits im unvollendeten Zustand viel Zuspruch. „Im fertigen Flügel A sind 80 Prozent der Wohnungen vermietet“, informierte Petra Polonis, von der Semmelhaack-Mieterverwaltung.
Polonis gehört zu dem Mitarbeiter-Team, das am Samstag und Sonntag die Interessenten am Tag der offenen Tür betreute. Am meisten gefragt seien die kleinen, etwa 43 Quadratmeter großen Zweizimmerwohnungen, sagt die Abteilungsleiterin. Die Wohnungen auf dem früheren Standort des Reichsbahn-Ausbesserungswerks (RAW) seien modern und komfortabel und die Lage unmittelbar am Bahnhof sowie nahe am Zentrum äußerst attraktiv.
Im 85 000 Quadratmeter großen Quartier gebe es unterschiedliche Zuschnitte und Wohnungsgrößen zwischen 42 und 90 Quadratmetern.
Stefan Schwark, gelernter Immobilienkaufmann, öffnet die Tür der Musterwohnung. „Die ist gedämmt“ erklärt er das stabile Tür-Outfit mit zusätzlicher Verriegelung oben und unten. Der Blick fällt in einen 15-Quadratmeter-Wohnraum mit einem sechs Quadratmeter großen, sonnigen Balkon an der Frontseite. Ein abgetrennter Schlafraum, in den sich ein bis zu zwei Meter breites Bett stellen lässt, ein geräumiges Bad mit Dusche auf ebenen Mosaikfliesen sowie die mit Möbeln und Elektrogeräten ausgestattete Küche mit Fenster vervollständigen die Wohnung. Dazu kommt ein Abstellraum auf der Etage.
Alle Wohnungen sind über Aufzüge, die bis in die Tiefgarage fahren, erreichbar. Ein Stellplatz kostet monatlich 45 bis 55 Euro. Neben 132 Tiefgaragenplätzen gibt es 219 Außenparkplätze rund um das Quartier. Die Kaltmiete für eine 42,5 Quadratmeter große Wohnung im dritten Obergeschoss gibt Semmelhaack mit 389 Euro an. Dazu kommen die Nebenkosten, die Stefan Schwark auf 90 Euro im Monat beziffert. Zu den nach Firmenangaben „geringen Heizkosten“ trage ein modernes Energiekonzept der fernbeheizten Wohnungen bei.
Schlange stehen mussten die Interessenten zu den beiden Tagen der offenen Tür nicht. Nach Schätzungen des Unternehmens kamen 50 bis 70 Besucher.
Vom Lärm zwischen Bahntrasse und Straße ist im Inneren wenig zu hören. „Beste Schallschutzfenster“, sagt Schwark, außerdem gebe es abgeschirmte Innenhofwohnungen. Die bisherige Mieterklientel sei „bunt gemischt“: Polizisten, Architekten, Pendler mit Nebenwohnung in Potsdam und viele ältere Menschen.
Zu Letzteren gehört die 74-jährige Karin K. aus der Brandenburger Vorstadt, die auf der Suche nach einem „Alterssitz“ ist. Die zentrale Lage, die Ausstattung mit Aufzügen und bei Bedarf die Möglichkeit des betreuten Wohnens sei für sie reizvoll und beruhigend, sagt sie. Carmen Klinzmann, Mitarbeiterin der Deutschen Seniorenstift Gesellschaft (DSG) gibt an den Tagen der offenen Tür älteren Interessenten Auskunft. Die DSG mit einem Büro im „City-Quartier“ biete neben einem Grundservice zusätzliche Leistungen wie Hausarbeiten Behördengänge, Fahrdienst und Mahlzeitenservice an. „Wir sind Ansprechpartner in allen Fragen der alltäglichen Lebensführung“, sagt Klinzmann. Außerdem gebe es einen 24-Stunden-Notdienst. Der Grundservice-Vertrag koste im Monat pro Person 98 Euro. Zusätzliche Leistungen wie Essen, Reinigung, Haustierpflege Friseur und anderes kosten extra.
Noch gehen die Handwerker und Bauleute an der Friedrich-Engels-Straße tüchtig zu Werke – sogar am Wochenende. Bis August sollen die Bauarbeiten an den Flügeln B und C und damit am gesamten Quartier abgeschlossen sein. Auf der Havelseite des Hauptbahnhofs plant Semmelhaack weitere 350 Wohnungen.
Günter Schenke
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