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Landeshauptstadt: Señor Coconut lässt die Halle beben

Schiffbauergasse: Hauptakteur der Frankfurter Elektro-Szene eröffnet heute die Schinkelhalle

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Berliner Vorstadt – Mit Musik im Latino-Style findet heute Abend um 21 Uhr die Eröffnung der restaurierten Schinkelhalle in der Schiffbauergasse statt. „Señor Coconut and his Orchestra feat lässt seine zum Tanzen bewegenden Songs unter dem imposanten Dachgebälk der ehemaligen Reithalle erklingen. Ob sich die Halle akustisch für derartige Veranstaltungen eignet, dürfte sich spätestens nach diesem ersten Konzert zeigen. Señor Coconut alias Uwe Schmidt, einer der Hauptakteure der Frankfurter Elektro-Szene, werde mit seinen temperamentvollen Rhythmen jedenfalls „die Schinkelhalle zum Beben bringen“, heißt es in einer Waschhaus-Ankündigung.

„Das ist die schönste der vier Reithallen“, meint Michael Wegener, Geschäftsführer des Waschhaus-Vereins, der anlässlich der Fertigstellung gestern vor Ort die Presse informierte. Das Waschhaus werde den Raum bis Ende 2007 bespielen. Nach dieser Zwischennutzung erfolgt der Umzug in die so genannte Russenhalle, benannt nach den letzten Nutzern bis 1994. Rekonstruktion und Umbau des Waschhauses selbst finden von Mitte 2007 bis 2008 statt. Die Schinkelhalle soll dann gewerblich für verschiedene Veranstaltungen genutzt werden.

„Schinkel hat den Bauantrag unterschrieben“, erklärt Wegener. Und daher sei die Halle mit dem Namen des berühmten klassizistischen Baumeisters verbunden. Das Interesse an dem Bauwerk sei entsprechend groß. Schon jetzt gebe es zahlreiche Anfragen potenzieller Veranstalter. Bis zu 350 Plätze ließen sich in der Schinkelhalle einrichten.

Die Bauarbeiten laufen bis zum letzten Augenblick vor der Eröffnung. Derzeit arbeiten die Putzer noch an der Fassade und im Inneren sind die Installateure am Werken. Der Holzfußboden ist noch nicht eingelegt und auch die Heizkörper fehlen noch. Der Waschhaus e.V. befindet sich derzeit mit dem Sanierungsträger in Verhandlungen für einen Mietvertrag.

Der Waschhaus-Chef erschien gestern mit grünen T-Shirts mit der Aufschrift „Wir sind Weltmeisterin“ und machte damit nicht nur Werbung für den Frauenfußball, sondern auch für die Großbildprojektionen während der Fußballweltmeisterschaft. In der Schinkelhalle werden die Spiele auf drei Großbildflächen zu sehen sein. „Wir sind wetterfest“, nennt Wegener den Vorteil der Übertragung in der Halle, deren gedämpftes Licht sich ganz besonders eigne. Das Schönste an der Schinkelhalle, die Dachkonstruktion, konnte zum größten Teil original erhalten werden. Lediglich an den Balkenköpfen waren seit dem Erbauungsjahr 1822 einige Schäden aufgetreten, die unauffällig ausgebessert wurden.

Günter Schenke

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