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Sicher im Griff. Motor-Judoka René Walter (l.) bezwang auch Friedrich Prill.

© Möldner

Von Michael Meyer: Seoi-Nage, Tsuri-Komi-Goshi und ein Abschied

Judoka René Walter gewann am Samstag seine Zweitliga-Kämpfe für Motor, verlor aber mit Babelsberg 6:8

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Auf René Walter war wieder Verlass – auch am Samstag gewann der Judoka seine beiden Kämpfe für den Zweitligisten Motor Babelsberg. Was nichts daran änderte, dass Motor gegen Aufsteiger Judo in Holle mit 6:8 seine erste Heimniederlage kassierte und in der Tabelle vom zweiten auf den vierten Platz zurückfiel. „Das war ein knappes Ding – heute war insgesamt mehr drin“, meinte der 26-jährige Braunschweiger später. Er selbst besiegte in der 81-Kilo-Klasse zunächst nach nur gut zweieinhalb Minuten Kampfzeit Anton Werner mit einem Seoi-Nage, einem Schulterwurf, und war im zweiten Vergleich gegen Friedrich Prill in kaum mehr Zeit mit einem Tsuri-Komi-Goshi, einem Hebezughüftwurf, erfolgreich, was ihm nach dem Gang von der Matte auch ein Sieger-Küsschen von Freundin Viola einbrachte. „Dieser Tsuri-Komi-Goshi ist meine Spezialtechnik“, verriet der Student des Wirtschaftsingenieurwesens, der die erste Saison für die Babelsberger auf die Tatami geht und für sie bisher einmal Unentschieden kämpfte und ansonsten siebenmal gewann. „Es macht mir einfach Spaß hier, denn Motor ist eine Super-Truppe, in der ich mich sehr wohl fühle“, meint Walter, der vorher für den Braunschweiger JC um Bundesliga- Punkte gekämpft hatte.

Auch Stefan Wimmer wollte am Samstag unbedingt für Babelsberg punkten, bestritt er doch seine zunächst letzten Duelle in den Motor-Farben. „Ich hätte mir einen besseren Abschied gewünscht. Es tut mir im Herzen weh, dass ich nicht mit einem Sieg zu einem Unentschieden für unsere Mannschaft beitragen konnte“, sagte der 25-Jährige, der im Limit bis 73 Kilo gegen Johannes Neumann und den Tunesier Mohamed Raoualfi jeweils verlor. Der Oranienburger, der seit vier Jahren für Babelsberg kämpft und ansonsten in Paderborn Lehramt auf Englisch und Sport studiert, wird im August für ein Auslandsseminar nach Australien fliegen und spendierte seiner Truppe am Samstag nach den Bundesliga-Kämpfen zum Abschied noch einen Kasten Bier. „In der nächsten Saison will ich aber wieder für Motor antreten“, kündigte er an.

„Es war der von uns erwartete schwere Kampf, in dem wir auch schon mit einem Unentschieden zufrieden gewesen wären“, bilanzierte Babelsbergs Trainer Ralf Thiem nach dem Vergleich mit dem Team aus dem niedersächsischen Holle. „Wir mussten in einigen Gewichtsklassen umstellen, was wir nicht kompensieren konnten. Aber insgesamt gesehen liegen wir mit sechs Punkten immer noch im von uns geplanten Saison-Soll.“ Zu den schönsten Kämpfen am Samstag gehörte für Thiem das Duell Walter – Werner.

René Walter , der sich gestern noch in Potsdam mit Freunden das Fußball-WM-Spiel Deutschland – England ansah, ehe er zurück nach Braunschweig fuhr, versprach: „Nach der Sommerpause holen wir uns im Herbst den jetzt verlorenen zweiten Tabellenplatz zurück.“

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