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42 Hundertstel fehlen. Samuel Schwarz wurde über 1000 Meter Sechster.

© Reuters

Sport: Serie bleibt Serie

Eisschnellläufer Samuel Schwarz verpasst die erste deutsche WM-Medaille der Männer seit 13 Jahren

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Sotschi - Das Gesicht von Samuel Schwarz zierte ein dickes Veilchen. „Nein, nein – daran hat es nicht gelegen“, sagte der Berliner und lächelte wieder vorsichtig, nachdem er am Freitag bei der Eisschnelllauf-WM in Sotschi als Sechster über 1000 Meter die erhoffte erste Einzel-Medaille deutscher Männer seit 13 Jahren knapp verpasst hatte. Die Herpes-Infektion unter dem Auge habe ihn überhaupt nicht behindert, sagte er.

„Es ist bitter, so wie immer, wenn man knapp am Podest vorbei läuft“, sagte der 29-Jährige zur besten WM-Platzierung seiner Karriere. „Ich bin nicht wirklich glücklich, aber ich darf auch nicht unzufrieden sein“, schilderte er die gemischten Gefühle über seine Zeit (1:09,72 Minuten). 42 Hundertstelsekunden fehlten zum Sprung aufs Podest.

Während der Weltcupsieger von Harbin seine Zugehörigkeit zur Weltelite unterstrich, haderte der Chemnitzer Nico Ihle nach Platz 15 mit den äußeren Umständen. „Erst die Verzögerung wegen der Probleme an der Messanlage, dann macht Mark Tuitert einen Fehlstart und schließlich stürzt er in der Kurve. Da dachte ich nur: Mist, jetzt hast du keinen Gegner mehr“, berichtete der Sachse, der es in Erfurt vor drei Wochen als Dritter erstmals bei einem Weltcup aufs Podest geschafft hatte.

Beide Sprinter hatten darauf gebrannt, endlich die lange WM-Durststrecke deutscher Männer zu beenden. Im Jahr 2000 hatte der Chemnitzer Frank Dittrich in Nagano mit Bronze über 10 000 Meter die bislang letzte Männermedaille auf einer Einzelstrecke gewonnen, danach folgte nur noch 2008 einmal Team-Bronze.

Der Titel über 1000 Meter ging vor nur wenigen hundert Zuschauern in der gähnend leeren Adler-Arena sensationell an den Kasachen Denis Kuzin. In 1:09,14 Minuten holte der Weltcup-Neunte wie aus heiterem Himmel das erste WM-Gold für sein Heimatland im Eisschnelllauf. dpa

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