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Landeshauptstadt: Sex and Crime in der Villa Kellermann

Seit dem 18. April laufen in dem Potsdamer Nobelrestaurant die Dreharbeiten zur ZDF-Serie Soko Wismar mit Eva Maria Hagen

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Seit dem 18. April laufen in dem Potsdamer Nobelrestaurant die Dreharbeiten zur ZDF-Serie Soko Wismar mit Eva Maria Hagen Von Juliane Wedemeyer „Wir haben es miteinander getrieben!“, sagt Eva Maria Hagen zum Ermittler Winnie Scheel. Mit „wir“ meint sie Herbert Köfer und sich. Die beiden treiben es aber nur für die ZDF-Serie Soko Wismar miteinander - als Rentner Anna Linde und Dr. Meffert im Seniorenheim „Haus am See.“ Das gemeinsame Schäferstündchen zur Mittagszeit muss als Alibi der beiden herhalten. Das brauchen sie, weil ihre Mitbewohnerin Theresa heimtückisch ermordet wurde. Tatzeit: 12 Uhr Mittags - so heißt auch die Folge, in der die Kommissare Scheel und Katrin Börensen, alias Martin Brambach und Claudia Schmutzler, im Seniorenheim ermitteln. Das Heim befindet sich in diesem Fall aber nicht in Wismar, sondern in Potsdam in der Mangerstraße. Die Villa Kellermann wird nämlich für eine Woche zum luxuriösen Altenheim. An den Wänden hängen Gemälde mit Schiffsmotiven und an den Fenstern schwere Gardinen. In Teilen des Restaurants befindet sich nun der Speisesaal der Seniorenresidenz. Auf die Villa Kellermann fiel die Wahl, weil jemand aus dem Team sie schon von anderen Drehs kannte. „Wir haben es uns dann mit dem Regisseur Marcus Ulbricht angesehen und es passte“, sagt Produzentin Dagmar Rosenbauer. Aber warum in Potsdam drehen, wenn die Serie in Wismar spielt? „Die Soko Wismar ist das jüngste Kind dieser Reihe und hat darum auch ein sehr geringes Budget.“ Zudem müsse mit einer Crew aus Berlin gedreht werden, weil es in Wismar gar kein ausgebildetes Personal dafür gäbe. Ein Dreh im Norden wäre also wegen der Hotel- und der Anfahrtskosten des Teams viel teurer. „Wir arbeiten darum sehr viel in Potsdam, Berlin und dem Umland.“ Hagen scheint sich über den Dreh in der Villa Kellermann zu freuen. Sie genieße den „Blick auf die wunderschöne Landschaft am Heiligen See“, sagt sie. Die würde sie ein wenig an die Uckermark erinnern, in der sie aufgewachsen ist. „Ich fühle mich hier richtig heimisch“, sagt die Schauspielerin. Und Köfer kennt sich in der Villa wahrscheinlich aus wie in seiner Westentasche: „Mein halbes Leben habe ich im Kellermannhaus verbracht!“ Oft habe er hier, im damaligen DDR-Kulturzentrum, Fasching gefeiert. Aufnahmeleiterin Ann Katrin Eichel findet das Haus jedenfalls klasse, auch wenn das „Knarzen vom alten Parkett die Tonaufnahmen“ störe. Denn das Essen sei „sehr, sehr lecker“. Das finden auch die Hauptdarsteller Brambach und Schmutzler. Um das Mittagessen der Filmcrew kümmert sich Restaurantbesitzer Maximilian Dreier. Für ihn ist der Anblick von Kameras und Stativen nichts Neues. Teile der Serie Edel und Starck wurden hier zum Beispiel gedreht „Schwierig ist nur, dass wir immer ruhig sein müssen, sobald gedreht wird“, sagt er. Vergangenen Montag und Dienstag musste Dreier sein Restaurant wegen der Filmarbeiten schließen. Bis morgen „laufen Restaurant- und Filmbetrieb aber parallel“. Obwohl Schmutzler auch für ihre Rolle als „Schwester Stefanie“ schon oft in Potsdam war, sei sie hier noch nie ausgegangen: „Gegessen haben wir hier nie - immer nur gearbeitet“, flachst sie. Das werde sich aber ändern, einen Wein auf der Seeterrasse wolle sie unbedingt noch trinken.

Juliane Wedemeyer

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