Aus dem GERICHTSSAAL: Sex mit dem Ex für Geld? Anklage: Räuberischer Diebstahl
Der Ex-Freund von Manuela M. bestreitet vor dem Schöffengericht entschieden, ein Räuber zu sein.
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Der Ex-Freund von Manuela M. bestreitet vor dem Schöffengericht entschieden, ein Räuber zu sein. „Wir waren einen Monat zusammen. Dann habe ich Schluss mit ihr gemacht“, erzählt Ronny R.* (21) auf der Anklagebank. „Aber Manuela wollte mich zurück. Am 18. September 2006 habe ich ihr aus Spaß eine SMS geschrieben, dass ich für 50 Euro mit ihr schlafen würde. Schließlich haben wir uns auf 30 Euro geeinigt.“ Danach habe Manuela von der Vereinbarung nichts mehr wissen wollen. Doch auf dem Fensterbrett lag ihr Portemonnaie. „Ich habe mir die versprochenen 30 Euro genommen und wollte gehen“, berichtet der Arbeitslose. „Weil Manuela auf mich los wollte, habe ich sie mit dem ausgestreckten Arm von mir weggehalten. Aber ich habe keine Gewalt angewendet, um an das Geld zu kommen.“
Genau das wirft der Staatsanwalt Ronny R. jedoch vor. Nach dem einvernehmlichen Geschlechtsverkehr soll es zum Handgemenge zwischen dem Pärchen gekommen sein. Anschließend – so die Anklage – habe Ronny R. die junge Frau am rechten Handgelenk ergriffen und fest zugedrückt. Danach sei er mit der Beute aus der Wohnung seiner ehemaligen Freundin geflüchtet. Juristisch gesehen sei dies räuberischer Diebstahl. Manuela M. erstattete Anzeige gegen Ronny R. Im Zeugenstand erzählt sie ihre Version des Geschehens. Folgt man der Kellnerin, so fragte sie Ronny R. per SMS, ob man nicht noch einmal über die gescheiterte Beziehung reden könne. „Ich habe ihn geliebt, ich hätte alles dafür getan, ihn wiederzubekommen.“ Es seien Kurznachrichten hin- und hergegangen. „Irgendwann schrieb er mir, für 50 Euro würde er mit mir schlafen. Das wollte ich aber nicht. Ich bin doch keine Schlampe“, empört sich Manuela M.* (21). In ihrer Wohnung hätten sie dann über dies und das geredet, allerdings nicht über Geld. Schließlich seien sie im Bett gelandet. „Anschließend sagte Ronny, er will jetzt das versprochenen Geld. Er hat sich einfach 30 Euro genommen und mir das Portemonnaie vor die Füße geschmissen. Als ich das Geld zurück verlangte, hat er mich geschubst und mein Handgelenk ganz fest gedrückt. Dann ist er abgehauen.“
Ein Kumpel des Angeklagten berichtet, er und sein Freund Paul* hätten sich an besagtem Tag mit Ronny R. getroffen. „Manuela und Ronny schickten sich mehrere SMS. In einer stand, sie würde ihm 30 Euro für Sex bieten“, so der 16-Jährige. Den Text der anderen Kurznachrichten kenne er nicht. Möglicherweise könne Paul* mehr darüber sagen. Da immerhin ein Verbrechen angeklagt ist, will das Gericht auf die Aussage von Paul nicht verzichten. Die Verhandlung wird am 15. Mai fortgesetzt. (*Namen geändert.) Hoga
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