Landeshauptstadt: Sexistisch?

Sexistisch. „Smash Sexism“-Festival – das erste seiner Art in Potsdam 23.7. 2009

Ich finde es bemerkenswert wie sehr die drei Autoren vorgeben, sich auszukennen. Die zitierten Veranstalterinnen haben nicht einen Deut mit den regelmäßig stattfindenden „Transgender-Abenden“ in der „Olga“ zu tun – was aber behauptet wird. Wer kommt schon auf die Idee, dass mehr als einige verblendete Extremistinnen den sexistisch aufgeladenen Alltag von Frauen in dieser Gesellschaft überhaupt bemerken oder sich daran stören, nicht wahr? Frauen mit sexualisierter Gewalterfahrung gehen damit nicht hausieren. Noch immer sind derartige Geschehnisse mit großer Scham behaftet, gerade durch die Art und Weise wie Strafverfolgung solcher Delikte betrieben wird. Die Betroffenen müssen das Erlebte in einem Klima der Anfeindung und des vorausgesetzten Zweifels am Wahrheitsgehalt immer wieder erläutern. Diese Vorgänge hemmen, eine Strafanzeige überhaupt in Betracht zu ziehen. Für die drei Autoren scheinen Recherche und authentische Zitate nicht wichtig zu sein. Denn Leute, die sich mit dem Thema beschäftigen, können unterscheiden zwischen sexueller Orientierung und Identität, und werfen Lesben, Schwule und Transsexuelle nicht in einen Topf. Der unbewusste Sexismus zeigt sich in der Wahl der Bebilderung und darin, dass menschenverachtende Meinungen unkommentiert erscheinen.

Mit queerfeministischem Gruß, Christian Mütze