
© J. Frick
VfL Potsdam gegen TSV Burgdorf II: Show der Torhüter
Beim Sieg des VfL Potsdam in der 3. Handball-Liga Nord gegen die TSV Burgdorf II sorgen die beiden Keeper für hohen Unterhaltungswert. Auf Potsdamer Seite ist es Sebastian Schulz, der mit 18 abgewehrten gegnerischen Würfen glänzt.
Stand:
Dem siegreichen Offensivspektakel in der Vorwoche des VfL Potsdam gegen Altenholz mit 72 Toren folgte eine Abwehrschlacht gegen den Bundesliga-Nachwuchs der TSV Burgdorf. Und auch dieses hat der Potsdamer Handball-Drittligist am Freitagsabend mit 23:21 (7:9) gewonnen. Die Variabilität ist ein Grund dafür, dass der VfL in dieser Saison zu den Spitzenteams der Liga zählt – nach der Niederlage des SC Magdeburg II im anhaltinischen Derby gegen Bernburg rückte der VfL bis auf einen Punkt an den zweiten Tabellenplatz heran.
„Klar schauen wir noch nach ganz oben“, meinte Torhüter Sebastian Schulz nach der Freitagabend-Partie. Ganz oben steht der Dessau-Rosslauer HV mit fünf Punkten Vorsprung. „Aber wir müssten alles gewinnen und Dessau einige Fehler machen, wenn wir da noch vorbeiziehen wollen“, so der Keeper. Doch den Aufstieg in die 2. Bundesliga formuliert Schulz ganz klar als das mittelfristige Ziel der Mannschaft: „Wir bräuchten den Aufwand nicht machen, wenn wir uns nicht weiterentwickeln wollen.“
Der Unterschied: Potsdam war im Angriff flexibler
Der Aufwand für die Gutschrift der zwei Punkte gegen die Talente aus Burgdorf war enorm. Es war 60-minütiger Abnutzungskampf, der vor allem durch die starke Defensivarbeit beider Teams geprägt war. Beim VfL war es Christian Schwarz, der zur personifizierten Abwehrwand wurde: Der 1,95-Hüne blockte Bälle in der Frequenz eines Fließbandarbeiters. Für VfL-Trainer Jens Deffke waren es die beiden Torhüter, die dem Spiel ihren Stempel aufdrückten. In der Tat lieferten sich Schulz und sein Gegenüber Jendrik Meyer ein Fernduell auf hohem Niveau – ob Siebenmeter, schneller Konter, Würfe aus der Distanz oder vom Kreis: Die beiden Keeper brachten mit ihren Paraden das Publikum in der MBS-Arena wiederholt zum Raunen. „Natürlich stachelt es an, wenn der Kollege auf der anderen Seite so gut hält, da will man nicht nachstehen“, bemerkte Schulz und gestand: „Ich hatte richtig Respekt, als Jendrik zwei, drei Konter hielt und dachte schon, das läuft jetzt wie im Hinspiel.“ Da führte der VfL bereits mit 18:11, ehe Meyer nahezu jeden Wurf der Potsdamer abwehrte und Burgdorf noch mit 28:26 gewann.
Am vergangenen Freitag begegneten sich beide Teams bis zum Schluss auf Augenhöhe – keinem gelang es, sich entscheidend abzusetzen. Mehr als einen Zwei-Tore-Vorsprung erlaubten sich die Gegner nicht. Am Ende war es die Offensive des VfL, die den Unterschied machte. Während Burgdorf fast ausnahmslos aus dem Rückraum erfolgreich war, trafen die Potsdamer auch über die Außen, vom Kreis und aus der Distanz. 40 Sekunden vor Schluss war es Keeper Schulz, der mit seiner 18. Parade den Burgdorfer Ausgleich verhinderte, ehe Yannik Münchberger mit der letzten Aktion des Spiels das viel umjubelte 23:21 markierte.
VfL: Schulz - Frank, Weiß, Jacques, Winter, Schwarz (5), Dierberg (5), Piske, Schmidt (3), Deutsch(1), Münchberger (5), Schindel, T. Frank (4)
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