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25 Jahre Singschule Babelsberg: Sich die Welt ersingen
Die Singschule Babelsberg feiert ihren 25. Geburtstag.
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Singen, sagt Susette Preißler, macht Spaß und schlau zugleich. „Die emotionale Ebene der Musik ist ganz wichtig, ein gemeinsames Ziel zu haben auch, aber gleichzeitig werden viele Fähigkeiten geschult, das Gehirn wird trainiert.“ Genau das will die Singschule Babelsberg, die Preißler leitet: Kindern eine umfangreiche gesamtmusische Bildung ermöglichen, zu der neben dem Singen auch Tanzen, Malen, Gestalten und Darstellen gehören – und das nun schon seit einem Vierteljahrhundert.
„Genau genommen gibt es die Singschule als solche sogar schon seit 26 Jahren, weil sie schon am 3. Juli 1989 gegründet wurde“, sagt Preißler. „Aber erst seit dem 30. Oktober 1990 ist sie als Verein eingetragen.“ Die studierte Diplom-Musikpädagogin leitet die Singschule Babelsberg seit 2012 – und betreut gemeinsam mit ihren fünf Mitarbeitern inzwischen 22 Kinder, verteilt auf zwei Chor-Gruppen, die Musikalische Früherziehung und die Volkstanzgruppe. „In den letzten drei Jahren gab es eine wirklich gute Entwicklung nach oben“, so die 45-Jährige. Als sie anfing, hatte sie gerade mal zehn Kinder, und die Musikalische Früherziehung war deutlich schwächer besucht. Zu ihren Hochzeiten hatte die Singschule allerdings auch schon 40 Kinder zu betreuen – das war unter der Leitung von Christa Bleyl, die nicht nur die Gründerin der Singschule, sondern auch eine sehr bekannte Kirchenmusikerin war.
Doch obwohl die Singschule bis heute an die Evangelische Kirchengemeinde Babelsberg angegliedert ist und auch deren Räume nutzt, war immer klar, dass sie für Menschen aller Konfessionen offen ist. Heute, sagt Preißler, käme etwa die Hälfte der Kinder aus christlichen Familien, die wesentlichen Themen des Christentums wie Nächstenliebe oder in Frieden miteinander leben, seien aber letztendlich für alle wichtig und flössen immer wieder mit in die Projekte ein. Demnächst soll auch ein Projekt gemeinsam mit Flüchtlingskindern entstehen. In den Chören versuchten sie immer eine gute Mischung aus weltlicher und geistlicher Literatur einzustudieren, so Preißler.
Das Angebot beschränkt sich aber nicht nur auf Chorgesang und Tanz. Ein bis zwei Mal im Jahr gibt es ein großes Projekt: ein Märchentheater, eine Kinderoper. Erst in diesem Jahr inszenierten die Kinder das Märchen „Jorinde und Joringel“, 2014 „Hans im Glück“.
Auch internationale Begegnungen gab es schon, etwa mit afrikanischen Trommlern, mit denen die Kinder Gesänge und Tänze einstudiert haben. Sogar in andere Länder wurde die Schule eingeladen, so etwa 2005 zum Festival „Musice Sacre“ nach Florenz, wo die Kinder mit zwei anderen Jugendchören zwei Requiem-Vertonungen von Mozart und Fauré einstudierten.
Ein ganz besonderes Highlight unter Bleyls Leitung war außerdem die Inszenierung der Kinderoper „Brundibar“ von Hans Krasa, einem Komponisten, der 1944 in Auschwitz ermordet wurde. Für die Aufführung anlässlich des Gedenktages der Opfer des Nationalsozialismus erhielten die Chöre 2001 den 2. Preis des Adolf-Reichwein-Preises. Sarah Kugler
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