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Sport: Sich nicht zum Spielball machen lassen

Fußball-Regionalligist Babelsberg 03 will sich morgen in Magdeburg beweisen

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Den Mannschaftsbus, der die Fußballer des SV Babelsberg 03 zu den Auswärtsspielen in der Regionalliga Nord bringt, ziert ab sofort fast auf ganzer Länge ein blau-weiß gehaltener Schriftzug mit dem Vereinsnamen. Wäre die Sache nicht schon seit längerer Zeit geplant, könnte man sie in der derzeitigen Situation des Tabellensiebzehnten als Botschaft an die Spieler deuten, die Landeshauptstadt Potsdam doch bitteschön in den kommenden Wochen und Monaten auf Reisen gebührend zu vertreten. Bereits morgen bietet sich dazu die nächste Gelegenheit, wenn das Team ab 14 Uhr beim 1. FC Magdeburg antritt.

An traditionsreicher Stätte – das alte Ernst-Grube-Stadion stand einst da, wo heute das neue Magdeburger Stadion bespielt wird – geht es um ein Signal der Hoffnung. „Wir haben zuletzt in Dresden auch ganz gut ausgesehen. Es gab bislang mit Ausnahme von Wuppertal keine Mannschaft, gegen die wir absolut chancenlos gewesen sind. Mir macht das Hoffnung“, bemerkte SVB-Mannschaftskapitän Patrick Moritz gestern und fügte an, dass noch keiner seiner Mitspieler im neuen Stadion gespielt hat. Moritz: „Die Vorfreude auf diese Partie ist da. Jeder Fußballer freut sich doch auf solche Herausforderungen. Wir werden uns dort vor großem Publikum nicht zum Spielball des Gastgebers machen lassen.“

Der kürzlich 30 gewordene SVB-Spielgestalter deutete gestern auch auf den Willen der Mannschaft, sich nach der morgigen Partie nicht wieder mit einer ähnlich schlechten Leistung wie vor Wochenfrist gegen den SC Verl (0:1) beschäftigen zu müssen. „Ich war selbst einigermaßen erschrocken über unsere Vorstellung, zumal der Gegner auch keine Übermannschaft darstellte“, so Moritz, der in der jetzigen Situation nichts von Schwarzmalerei, zumal medialer, hält: „Jeder wusste, wie schwer es für uns als kleinerem Verein wird. Es ist jetzt an uns, die Hoffnung auf Platz zehn aufrecht zu erhalten. Das geht eigentlich nur mit einem möglichst schnellen Erfolgserlebnis. Die Stimmung im Team selbst ist nicht schlecht. Auch darauf baue ich.“

Dietmar Demuth, der seit zweieinhalb Wochen im Amt befindliche neue Cheftrainer, wird dies gern hören. Der Ablauf des Mannschaftstrainings erfuhr zuletzt nur insofern eine Abänderung, als dass am Sonntag nicht nur ausgelaufen, sondern härter trainiert wurde. Nach dem trainingsfreien Montag ging es im gewohnten Rhythmus weiter. Demuth nahm gestern die Mutmaßung, er könne bei anhaltender Erfolglosigkeit der ihm kürzlich anvertrauten Mannschaft in relativ kurzer Zeit schon die Konsequenzen ziehen und seinen Posten zur Verfügung stellen, amüsiert zur Kenntnis. „So weit wird es nicht kommen. Wir arbeiten daran, schon in den kommenden Partien gefestigter und mutiger zu agieren“, so Demuth, der in den vergangenen Tagen auf so etwas wie eine Brandrede verzichtete. Noch sei er guter Hoffnung, dass die Babelsberger Spieler von sich aus imstande sind, sich ein Erfolgserlebnis zu erkämpfen. Von heute auf morgen, so Demuth, ginge da allerdings nichts. Zu sehr hat die nur durch ein 1:0 beim FC Energie Cottbus II unterbrochene Serie von sechs Niederlagen aufs Gemüt der in sich seltsam unhierarchisch wirkenden Mannschaft gedrückt.

Die Partie in Magdeburg bestreitet Babelsberg 03 ohne den nach seinem Platzverweis aus dem Spiel in Cottbus gesperrten Abwehrspieler Martin Neubert. Alle anderen Akteure waren gestern Abend nach der auf die Sandscholle verlegten einstündigen Trainingseinheit spielfähig. Als wahrscheinlich gilt, dass der wieder einsatzberechtigte Shergo Biran gemeinsam mit Daniel Frahn von Beginn an im SVB-Angriff aufgeboten wird.

Der 1. FC Magdeburg wird wohl auf die Anfangsformation zurück greifen, die zuletzt bei Eintracht Braunschweig 1:1 gespielt hat. Babelsberg 03 gewann dort 3:1. Gut zwei Monate ist dies jetzt her...

Thomas Gantz

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