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Landeshauptstadt: „Sich selbst feiern“

Großer Besucherandrang auf Schul- und Hoffesten

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Großer Besucherandrang auf Schul- und Hoffesten Schüler, die sich an einem Sonnabend in der Schule tummeln und Lehrer, die mit einem Lächeln auf dem Gesicht Kuchen schneiden und Grillwürste wenden. Solche Bilder gibt es wahrscheinlich nur einmal im Jahr – wenn Schulfest ist. Am vergangenen Wochenende hatten gleich vier Schulen ihre Schüler, Eltern, Ehemalige und Neugierige eingeladen, um ein traditionelles Schulfest zu begehen. Die Grundidee, so konnte man stets hören, war „sich selbst ein wenig zu feiern und, dass sich Schüler und Lehrer auch einmal außerhalb der Unterrichtszeiten kennen lernen“, sagte Dr. Rainer Wertmann, der Schulleiter des Einsteingymnasiums. Käthe-Kollwitz-Realschule Früh halb zehn begann das zwölfte Schulfest der 1991 gegründeten Realschule. „Normalerweise feiern wir immer Mitte September, aber dieses Jahr hätte es sich mit den Landtagswahlen überschnitten“, erzählte Werner Lindner, der Direktor, „und wir sind ja auch ein Wahllokal“. In den offenen Schulräumen präsentierte sich jedes Fach von seiner besten Seite. Im Chemieraum wurde Bodylotion und Haargel produziert. Das „Umweltteam“ zeigte ihre Computer, auf denen meteorologische Daten flimmerten, während auf Endlosschleife ein Video lief, auf dem man das Schulgebäude aus thermischer Sicht in rot und blau ansehen konnte. Auch das Computerkabinett war immer bis auf den letzten Platz gefüllt. Viele ehemalige Absolventen, von denen die Hälfte auf ein Gymnasium gewechselt ist, säumten die Flure und scherzten mit ihren alten Lehrern. Einstein-Gymnasium Etwas belebter ging es beim 10. Hoffest des Einsteingymnasiums zu. Auf dem engen Hof drängten sich Eltern, viele der achthundert Schüler und Ehemalige, die dort schon zur Schule gingen, als diese noch ein „Realgymnasium“ war. Heinz Tiede, ein 87-jähriger Rentner, war einer der ältesten von ihnen. Er lebt in Kanada und hatte vor 68 Jahren sein Abitur in den alten Gemäuern abgelegt. „Ich habe durch Zufall von dem Fest erfahren“, sagte er. Vor der brütenden Sonne flüchteten sich die Menschen unter die Schatten spendenden Schirme der Ess- und Getränkestände. Zum Kulturprogramm gehörten Tanzgruppen und eine Schülerband, die entspannende Rockmusik für die Menschen auf den Bänken unter den Bäumen spielte. „Vor dem Fest spenden die Eltern und helfen mit bei der Organisation“, erzählte Schulleiter Wertmann. Goethe-Schule Die Goetheschule nutzte ihr Hoffest, um auch den neu gestalteten Hof zu präsentieren. Die Lehrerin Marlen Friedrich erzählte, dass in Stein gehauene Sitzecken, ein Basketballplatz und Fahrradständer installiert und neue Bäume angepflanzt wurden. Der hintere Hof verwandelte sich in einen Park mit einem kleinen runden „Amphitheater“ und zwei Spielplätzen. Schließlich gehen 800 Kinder von der 1. bis zur 13. Klasse auf die Goetheschule und jede Altersgruppe braucht ihre Beschäftigungsräume. Auch die Fassade des fast hundertjährigen Gebäudes wird gerade kräftig saniert. Ein Teil des Hofes ist noch Baustelle, aber bis zum nächsten Fest soll das geschafft sein. Während eine Gruppe Mädchen beim Karaokesingen Grönemeyers „Männer“ schmetterte, beschäftigten sich die Jüngsten in Bastelecken. Die älteren Schüler spielten Volleyball gegen die Lehrer, Fußball oder Basketball untereinander – denn das Motto des Festes lautete „Schule in Bewegung“.„Das alles müssen jedes Jahr die 10. Klassen mit ihren Lehrern organisieren“, so Friedrich. Hermann-von-Helmholtz-Gymnasium Mit kräftiger Stimme begrüßte Dr. Dieter Rauchfuß, der Schulleiter des Gymnasiums, die vielen Gäste, die auf den Hof drängten. „Ich grüße auch diejenigen, die vor 40 Jahren das Abitur an dieser Schule abgelegt haben“, so Rauchfuß. Er bezeichnete das Hoffest als traditionellen Treffpunkt der Ehemaligen. Nicht nur auf dem Hof tummelten sich die Menschen, auch im Garten gab es Stände mit Spielen und Verpflegung oder einer Tombola. Innen zeigten Neuntklässler ein witziges Theaterstück mit „selbstkomponierter Musik“, wie ein Plakat ankündigte, das mal wieder den besonderen kulturellen Geist des Gymnasiums offenbarte. In den Gängen der Schule konnten sich die Eltern in die vielen schulischen Projekte einlesen, während draußen im Hof Schüler- und Lehrerbands, Tanzgruppen und der Chor für Unterhaltung sorgten. Patrick Steller

Patrick Steller

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