Sport: Sich selbst überrascht

Die Stimmung beim Gastgeber blieb relativ gefasst, als die Partie nach fast zwei Stunden beendet war. Irgendwie schienen sich die Spieler des VC Potsdam-Waldstadt am Samstagabend schon nach dem knappen Verlust des dritten Satzes innerlich darauf eingestimmt zu haben, im Spitzenspiel der Volleyball-Regionalliga Nordost gegen den CV Mitteldeutschland II (ehemals VC Bad Dürrenberg/Spergau) als Verlierer vom Parkett zu gehen.

Sie hatten sich offensichtlich vom gewonnenen ersten Satz blenden lassen und unterlagen dem lediglich mit acht Spielern antretenden Titelverteidiger vor 120 Zuschauern in der Sporthalle Heinrich-Mann-Allee überraschend mit 1:3 (25:13, 21:25, 25:27, 24:26). Zu viel ging in den Sätzen zwei bis vier schief, zu groß war die Anzahl technischer Fehler in Annahme und Feldabwehr, als dass die sich diesmal in negativer Hinsicht selbst überraschenden Waldstädter das Spitzenspiel hätten erfolgreich über die Bühne bringen können.

Die Gäste aus Sachsen/Anhalt, deren Stammverein sich über die Sommerpause eine umfassende Imagekorrektur gönnte und am ersten Bundesliga-Spieltag durch ein 3:2 über Düren aufhorchen ließ, überzeugten vorgestern in Potsdam durch abgeklärtes und selbstbewusstes Spiel. Zuspieler Felix Urban ragte dabei durch seine Übersicht noch heraus. Er hatte wesentlichen Anteil daran, dass der CV Mitteldeutschland II sich im Verlauf der auf ansehnlichem Niveau stehenden Begegnung immer mehr zutraute und schließlich im letzten Spielabschnitt sogar einen 13:17-Rückstand wettmachen konnte.

Durch die zweite Niederlage in Folge verloren die ohne Jan-Eyk Mach, Martin Rohde und Jakob Violet antretenden Waldstädter die Tabellenführung. „Wir haben uns heute nicht gut präsentiert“, wertete VC-Libero Carlo Richardt.

In der Volleyball-Regionalliga Nordost der Frauen kam der SC Potsdam II am vergangenen Samstag zu einem verdienten 3:1 über  den SV Pädagogik Schönebeck. Thomas Gantz

Thomas Gantz