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Homepage: Sicherheit durch Polymere Tagung am IAP / Zentrum für Anwendung geplant

Sie sind allen bekannt: bunt glitzernde Streifen oder Muster auf Fahrkarten, Eintrittskarten, Banknoten und Ausweisen. Die bunten Muster garantieren die Echtheit des Dokumentes, weil sie weitgehend unzerstörbare Informationen tragen, die nur mit Licht wieder gelesen werden können.

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Sie sind allen bekannt: bunt glitzernde Streifen oder Muster auf Fahrkarten, Eintrittskarten, Banknoten und Ausweisen. Die bunten Muster garantieren die Echtheit des Dokumentes, weil sie weitgehend unzerstörbare Informationen tragen, die nur mit Licht wieder gelesen werden können. Es sind Hologramme. Im Gegensatz zu Fotos werden Hologramme mit zwei oder mehreren Lichtstrahlen hergestellt, die auf oder in Polymerschichten bei ihrer Überlagerung spezifische Muster erzeugen.

Die Entwicklung und Untersuchung von lichtempfindlichen Polymeren ist ein Schwerpunktthema des Fraunhofer Instituts für Angewandte Polymerforschung (IAP) in Potsdam-Golm, das auch Mitglied des Kompetenznetzes Photonik Brandenburg-Berlin ist. Zurzeit wird vom IAP ein Anwendungszentrum für Polymer- und Nanotechnologien für die Forschung und Überführung von innovativen Produkten in die Industrie aufgebaut. Auf einer Fläche von 2621 Quadratmetern sollen dort rund 100 neue Arbeitsplätze entstehen. Unlängst veranstaltete das IAP einen Technologietag zum Thema lichtempfindlichen Polymere. Der derzeitige Stand dieses aktuellen Forschungsgebietes wurde aus Sicht von Entwicklern und Anwendern diskutiert, der Informationsaustausch zwischen Firmen und Forschung sollte befördert werden.

Durch Entwicklungen der Polymerforschung kann die Fälschungssicherheit von Dokumenten stark erhöht werden. Die Datenmuster für die Echtheit eines Dokumentes werden im Kreuzungsbereich der Lichtstrahlen im Polymer eingebracht. Das kann in einer Ebene, aber auch im Volumen der Schicht geschehen. Mit Licht wird eine einfache und schnelle Prüfung der Originalität des Produktes ohne zusätzliche Hilfsmittel ermöglicht. Mit der Einführung neuer Lichtquellen und der Notwendigkeit, immer komplexere Daten auf Chipkarten und Ausweisen zu speichern, stellen sich neue Anforderungen an die Speicherschichten aus Polymer: die Hologramme müssen brillanter werden, stabiler gegen Umwelteinflüsse, feinere Strukturen haben und sie dürfen bei der Fertigung keine Nachprozesse erfordern.

Bisher gab es noch keine ausgereiften Materialien und Verfahren, mit denen sich Volumenhologramme in großer Auflage wirtschaftlich herstellen lassen. Die Firma Bayer MaterialScience stellte dafür nun in Golm ein neues Photopolymer vor, das für die industrielle Fertigung von dreidimensionalen Bildhologrammen maßgeschneidert ist. Diese Hologramme lassen sich damit auch großflächig als Bilder oder optische Elemente, auch als Head-up Displays in Autos nutzen. Große Einsatzchancen bestehen im Sicherheitsbereich, um beispielsweise Banknoten, Kreditkarten, Ausweise und Zertifikate mit neuen umfangreichen Codierdaten fälschungssicherer zu machen.

Insgesamt zeigte sich auf der Tagung, dass der Trend stark zu organischen Polymeren, auch im Zusammenhang mit den Organischen Leuchtdioden (OLEDS) geht, die als neue Lichtquellen dabei sind, den Markt zu erobern. Das IAP arbeitet dabei an führender Position mit an anorganisch-organischen Polymeren mit eingelagerten Nanopartikeln – ein neuer Weg zur Verbesserung der Eigenschaften der Hologramme. Christel Budzinski

Christel Budzinski

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