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Landeshauptstadt: Sichtachse per Laserstrahl

Weihnachtsmarkt-Streit: Jakobs will vermitteln

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Innenstadt - Der Weihnachtsmarkt in der Brandenburger Straße wird Chefsache: In der übernächsten Woche will Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) mit der AG Innenstadt (Agip) und der Bürgerinitiative Freies Tor und externen Beratern einen Kompromiss aushandeln. Das sagte Jakobs gestern Abend im Hauptausschuss.

Vorangegangen ist ein wochenlanger, erbitterter Streit um den Weihnachtsmarkt. Dabei beklagte die Bürgerinitiative Freies Tor nicht nur mangelnde Mitbeteiligung der ansässigen Händler – sie stellte auch den Veranstaltungsort Brandenburger Straße infrage und sprach der AG Innenstadt weitgehend die Legitimation ab, den Weihnachtsmarkt zu organisieren.

Davon ließ sich die Agip gestern Abend aber nicht beeindrucken. Sabine Dzaack stellte im Ausschuss erstmals die neuen Planungen für den Weihnachtsmarkt 2006 vor – die Grafiken tragen das Signet der Firma HeliConcept, die bereits die von einigen Einzelhändlern und Gastronomen kritisierte Fan-Meile zur Fußball-WM auf dem „Broadway“ organisiert hatte. Laut Dzaack sind die Pläne bisher nur Vorschläge – Ellen Chwolik-Lanfermann vom FDP-Arbeitskreis Innenstadt und Tourismus bezweifelte dies jedoch. „Diese Präsentation weckt den Anschein, als sei das Konzept bereits sehr weit fortgeschritten.“ Es werde wohl schwer, darauf noch Einfluss zu nehmen. Dzaack zeigte Grafiken, die einen „neuen Superlativ“ für den Weihnachtsmarkt verdeutlichen sollten. Entscheidend sei dafür das Licht, so Dzaack von der Agip. Vor dem Brandenburger Tor solle ein 15 Meter hoher, transparenter Lichterbaum stehen. Er soll blau leuchten und dennoch den Blick aufs Tor zulassen. Ebenso sollen die davor aufgebauten Pagodenzelte in Blau erstrahlen. Die Sichtachse von Lichterbaum zum ebenfalls in blaues Licht gehüllten Turm der St. Peter und Paul-Kirche könne mit einem Laserstrahl verdeutlicht werden, sagte Dzaack. Dieser solle die Besucher anregen, die ganzen 750 Meter Brandenburger Straße zurückzulegen. In der Straße selbst sollen 30 Buden weniger aufgestellt werden, zudem sollen drei ausgewählte Fassaden angestrahlt werden. Für eine Beibehaltung des Weihnachtsmarktes in der Brandenburger Straße sprach sich gestern im Hauptausschuss auch Harald Kirchfeld, Chef des Karstadt-Stadtpalais, aus. „Wir brauchen die Besucherfrequenz“, so Kirchfeld. Ohne Buden würden bis zu 150 000 potenzielle Käufer weniger kommen.

Es gehe beim Weihnachtsmarkt-Streit um Ästhetik und die Nutzung des öffentlichen Raums, hieß es aus der SPD. Eine Entscheidung, ob wie von der SPD beantragt ein City-Beirat gegründet wird, traf der Ausschuss gestern nicht. Dies soll in der nächsten Sitzung geschehen. SCH

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