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Sport: „Sie kann nur gewinnen“

Antje Möldner will bei den Europameisterschaften am Wochenende in Madrid ihre persönliche Bestzeit über 1500 Meter verbessern und sich außerdem für den Endlauf qualifizieren

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Antje Möldner will bei den Europameisterschaften am Wochenende in Madrid ihre persönliche Bestzeit über 1500 Meter verbessern und sich außerdem für den Endlauf qualifizieren Von Henner Mallwitz Die Entscheidung fiel am 29. Januar. Schneller als erwartet und deshalb um so schöner. Mit 4:12,92min unterbot Antje Möldner beim Sparkassenmeeting in Stuttgart die erforderliche EM-Norm von 4:15 minüber 1500 Meter deutlich – nun fiebert sie den Hallen-Europameisterschaften in Madrid entgegen. Die 20-Jährige fliegt morgen gemeinsam mit ihrer Trainerin Beate Conrad in die spanische Hauptstadt, ist dort in einem Hotel nur hundert Meter vom Wettkampfort untergebracht und war beim gestrigen Abschlusstraining im Luftschiffhafen sehr guter Dinge. „Ich fühle mich fit, habe bestens trainiert und mir viel vorgenommen“, so die SC-Athletin. „In Madrid möchte ich gern eine neue persönliche Bestzeit im Bereich um 4:10 laufen. Und wenn ich mich damit auch noch für den Endlauf qualifizieren könnte, wäre es perfekt.“ Anspannung? Die sei normal vor jedem Rennen, und doch bei ihr ein wenig anders. Von „positiver Aufregung“ spricht sie, von freigesetztem Adrenalin und davon, dass sie gerade diesen Zustand beim Rennen immer gut umsetzen könne. Das wird in Madrid auch nötig sein, wenn sie am Freitag um 19 Uhr den ersten Lauf über 1500 Meter bestreiten muss. Aus Russland, Polen und der Ukraine kommt da schon seit Jahren die stärkste Konkurrenz, und auf die ist die Potsdamerin von ihrer Trainerin auch eingestellt worden. „Antje zeichnet vor allem ihr Ehrgeiz aus“, weiß Beate Conrad. „Von Jahr zu Jahr steigert sie ständig ihre Leistungen, und sie wird immer ein paar Sekündchen schneller.“ Seit dem Gewinn der Deutschen B-Jugend-Meisterschaften 1999 ging es steil bergauf. Im vergangenen Jahr gewann sie die Deutschen Junioren-Meisterschaften und wurde bei den Erwachsenen Dritte. Der Start bei den Europameisterschaften sei nun erst einmal ein „Endergebnis“ und auch doch wieder nicht. Denn: „Es geht noch viel weiter.“ Inzwischen arbeiten die beiden im fünften Jahr zusammen – die Chemie stimmt. Und auch das weitere Umfeld, das wichtig ist, um den Sport professionell betreiben zu können. Vier Monate im Jahr lässt sich Antje Möldner beim Bundesgrenzschutz zur Polizeimeisterin ausbilden, die dann folgende Verbeamtung steht schon fest. Vier statt zwei Jahre Ausbildung – dafür aber umso mehr Zeit für den Sport. „Und den kann sie dadurch unbeschwert wie ein Profi betreiben“, weiß nicht nur die Trainerin, die auch für die täglichen Einheiten zuständig ist. Vor- und nachmittags muss ihr Schützling ran, Prophylaxe, Entspannung und Massagen stehen an, und „dann darf ja auch das Lernen nicht vergessen werden“. In der vergangenen erfolgreichen Sommersaison blieb Antje Möldner von Verletzungen verschont, so dass gezielt auf die nächsten sportlichen Höhepunkte hin gearbeitet werden konnte. Von der frischen Luft nahtlos in die Halle, und das mit einer Vorgabe, die zur Philosophie der Trainerin gehört. „In der Halle muss man mit der Zeit anfangen, mit der man im Sommer aufgehört hat. Das haben wir getan, und nun steht die EM an.“ Die EM? Für die Athletin ist der große Wettkampf „eine positive Erfahrung mehr“. Und Beate Conrad weiß: „Sie kann nur gewinnen.“ Wenn das Erfolgsgespann am Montag nach Potsdam zurückkehrt, stehen vorerst entspannte Tage an, bis es am 20. März ins Trainingslager an die Ostsee geht.

Henner Mallwitz

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