Landeshauptstadt: Sieben-Meter-Schallschutzwand im Welterbe? Anwohner klagt gegen Krongut-Parkplatz aus Angst vor Lärmbelästigungen

Bornstedt - Um den gegenwärtig im Bau befindlichen Parkplatz für das Krongut Bornstedt wird es eine gerichtliche Auseinandersetzung geben. Der Anwohner der an den Parkplatz grenzenden Ribbeckstraße, Peter Hoffmann, hat am Donnerstag Klage bei Gericht eingereicht. Er befürchtet Lärmbelästigungen durch auf dem Parkplatz wartende Busse und fordert einen Baustopp, eine Verschiebung der Parkplatzes um 30 Meter und eine Erhöhung der Lärmschutzwand. Die Stadtverwaltung habe ihm am Mittwoch mitgeteilt, dass sie sein Anliegen ablehnt.

Dem war ein Ultimatum Hoffmanns vorausgegangen, das die Stadt seinen Angaben zufolge zunächst sogar um drei Tage zu verlängern bat (PNN berichteten). Hoffmann glaubt, dass die Stadt Potsdam eine „Hinhaltetaktik“ anwendet, erklärte er gestern den PNN: „Es war ein Spiel auf Zeit.“ Die Bauverwaltung spekuliere wohl, so Hoffmann, auf ein Gerichtsurteil erst nach der Fertigstellung des Parkplatzes. Die dann vom Gericht im Welterbe-Areal beauflagte Schallschutzwand von fünf bis sieben Meter Höhe könne dann dem Kläger in die Schuhe geschoben werden. Hoffmann erklärte, er habe der Schlösserstiftung von der Gefahr einer Schallschutzwand im Unesco-Areal informiert, die aussehen könnte „wie die Berliner Mauer“. Würde der Parkplatz 30 Meter westlich verschoben, so entschärfte sich die Lage deutlich, und niedrigere Schallschutzwände genügten, so der Kläger. Außerdem läge der Parkplatz dann außerhalb des Unesco-Schutzbereiches.

Gegenwärtig benutzen die Gäste des Kronguts einen Übergangsparkplatz in der Ribbeckstraße, der nach PNN-Informationen seit Sommer 2006 keine Zulassung mehr hat. Guido Berg