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Ihren morbiden Charme sollen die Lindenpark-Toiletten nun bald verlieren. Für 650 000 Euro wird vor allem das Innere des Hauses auf Vordermann gebracht. Die Sanitärbereiche werden nicht nur modernisiert, sondern auch erweitert.

© Manfred Thomas

Landeshauptstadt: Sieben Millionen Euro für die Bildung

Erstmals konkrete Zahlen zum Konjunkturpaket II / Sanierungsstart im Babelsberger Lindenpark

Von Peer Straube

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Erstmals hat die Stadt detailliert bekannt gegeben, wie viel Geld aus dem Konjunkturpaket II in welche Projekte fließen soll. So werden in den kommenden beiden Jahren über sieben Millionen Euro allein im Bildungssektor investiert.

Den größten Batzen davon bekommt mit 2,44 Millionen Euro die Schule am Schlaatzer Schilfhof, die energetisch saniert werden soll. Eine solche ist auch für die Zeppelin-Grundschule geplant – hierfür will die Stadt 1,3 Millionen Euro aus dem Paket von Bund und Land ausschütten. Weitere gut 1,2 Millionen Euro gibt es für den Neubau einer Hort-Kita in der Haeckelstraße in Potsdam-West, knapp 114 000 Euro sollen in die energetische Sanierung und den Ausbau der Awo-Kita in der Babelsberger Karl-Liebknecht- Straße gesteckt werden. Für einen Erweiterungsbau der Schule in Eiche will die Stadt gut 586 000 Euro locker machen. Über das Ganztagsschulprogramm schließlich fließen je 800 000 Euro in die Sanierung der Turnhalle der Zeppelin-Grundschule und die Priesterweg-Grundschule, um beide auch als Veranstaltungsorte nutzen zu können. Hinzu kommen noch einmal gut 1,8 Millionen Euro mit denen in drei Straßen Lärmminderungsmaßnahmen durchgeführt werden sollen: in der Bundesstraße 273, der Manger- und der Charlottenstraße.

Bereits bekannt sind die 15 Millionen Euro für die neue Sporthalle am Luftschiffhafen, die acht Millionen Euro, die für die Sanierung des Karl-Liebknecht-Stadions ausgegeben werden sollen und die fast zehn Millionen Euro, die das Bergmann-Klinikum für die Sanierung eines Bettenhauses bekommt.

1,2 Millionen Euro schließlich erhält das Kulturhaus Babelsberg für eine Innensanierung und 650 000 Euro der Lindenpark. Dieses letztere Geld ist zugleich das erste, von dem etwas zu sehen sein wird. Am Montag wurde mit den Sanierungsmaßnahmen im Lindenpark begonnen, gestern erläuterte Bernd Richter, Chef des Kommunalen Immobilienservice (KIS), vor Ort, was in den nächsten Monaten passieren soll. Zunächst will man den Keller mit einer Dämmung versehen, um die unterirdischen Räume auch für Veranstaltungen nutzbar zu machen. Komplett umgekrempelt und erweitert wird der Sanitärbereich, zudem soll das Haus brandschutztechnisch auf den neuesten Stand gebracht werden. Daneben gebe es einige „unspektakuläre Maßnahmen“, so Richter, die etwa den Lärmschutz betreffen. Das Loch, das derzeit noch der Bus – das Wahrzeichen des Lindenparks – in die Wand schneidet, werde definitiv geschlossen, so Richter. Beim Heizen im Winter würde sonst weiter „sinnlos Energie vergeudet“.

Dennoch könnte das kultige Gefährt dem Haus erhalten bleiben. Vielleicht, sagte Alexandra Adler vom Sozialpädagogischen Institut, dem Träger des Lindenparks, bleibe die Busschnauze im Veranstaltungssaal. Möglich sei aber auch ein Graffito, das an der Wand an den Bus erinnert. „Wir wollen das mit den Besuchern diskutieren“, kündigte Adler an.

Die Umbaumaßnahmen sollen so optimal gestaltet werden, dass möglichst noch Geld für neue Veranstaltungs- und Beleuchtungstechnik übrig bleibt, erklärte Richter. Ob das SPI andernfalls selbst investieren muss, ließ er offen. Bis zum Jahresende will der KIS die Sanierung abgeschlossen haben – bei laufendem Betrieb. Sozialdezernentin Elona Müller lobte die Anstrengungen des neuen Trägers, den Lindenpark neben den klassischen Konzert- und Tanzveranstaltungen auch als Anlaufpunkt für Familien zu etablieren. „Wir wollen, dass das Gelände durchgängig belebt ist“, sagte Müller. So gebe es etwa Pläne, den Veranstaltungssaal im Winter als Indoor-Spielplatz zu nutzen und dafür entsprechende Geräte anzuschaffen.

Mit der Sanierung des Kulturhauses Babelsberg sowie der meisten anderen Vorhaben soll laut Richter 2010 begonnen werden. Peer Straube

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