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Sport: Sieg der Moral

Oberligist Babelsberg 03 bezwang Torgelow mit 3:2

Stand:

Torgelows Spieler waren am Ende frustriert, versuchten nach dem Abpfiff mit Referee Rohland (Regis-Breitingen) zu rangeln, traten dann die Türen der Schiedsrichter- und der Gäste-Kabine ein und werden dafür Reparaturrechnungen erhalten. Babelsbergs Spieler dagegen ließen sich von ihren erleichterten Fans feiern. Glück gehabt: Im Schlussgang gewann der SVB 03 am Sonnabend sein Oberliga-Punktspiel daheim gegen den Torgelower SV Greif mit 3:2, nachdem er schon 0:2 zurück lag.

1445 Babelsberger Zuschauer erlebten einen Nachmittag zunächst emotionaler Tiefen und dann Höhen. In Halbzeit eins nämlich fanden die Gastgeber nicht ins Spiel. Der Aufsteiger spielte selbstbewusst auf und sah sich belohnt, als Martens zum 0:1 traf (14.). Nulldrei fand auch anschließend kein probates Mittel vor allem gegen Torgelows rechte Seite, auf der Kotula das Treiben verrückt machte. Erst als die Babelsberger Außen Hartwig und Lukac die Seiten wechselten - Lukac spielte nun links -, besserte sich dies.

Trotzdem erhöhten die Norddeutschen nach dem Seitenwechsel auf 0:2, als Sikorkski das Leder über SVB-Keeper Becker in die Maschen lupfte (52.). Zum Glück bewies kurz darauf auch Fricke seine Torjäger-Qualitäten. Von Moritz klug angespielt, tankte er sich in den Strafraum und traf von halblinks durch die Beine des Greif-Schlussmanns Markiewicz hindurch (56.). „Das Tor wirkte wie ein Weckruf“, meinte Andreas Fricke später. In der Tat: Nun ging ein Ruck durch die Babelsberger Reihen, und als kurz darauf Zenk nach einem Moritz-Eckball zum 2:2 einköpfte (58.), gewannen die Nulldreier endgültig Oberwasser. Mit Youngster Arsovic als deutliche Belebung auf der rechten Seite bestimmten sie fortan das Geschehen. Ihre Fans aber mussten bis zur Schlussminute warten, ehe der aufgerück- te Abwehrchef Laars nach einem Moritz- Zuspiel von links zum 3:2-Sieg einköpfte (90.). Die Gelb-Rote Karte für Torgelows neuen Abwehrchef Scheinhardt kurz danach hatte keinen Einfluss mehr aufs Spiel, denn Rohland pfiff gleich darauf ab.

„Wir kommen zur Zeit nur über Kampf und Moral zum Erfolg“, meinte danach Mannschaftskapitän Patrick Moritz, und Bastian Zenk räumte ein: „Im Fußball ist immer auch Glück dabei.“ Das 0:1 habe zunächst für Unsicherheit gesorgt, erklärte der Torschütze. „Aber wir wollten zu Hause nicht noch einmal eine solche Leistung wie gegen Neuruppin abliefern, und wenn wir jetzt so weitermachen wie heute in der zweiten Halbzeit, kommt auch unsere Sicherheit wieder zurück.“

Gäste-Trainer Eckhard Ehrke haderte vor allem mit der Schiedsrichter-Leistung („Ich will jetzt nicht über den 12. Mann diskutieren.“), SVB-Coach Rastislav Hodul wollte dies aber nicht als Grund für den Sieg seiner Elf gelten lassen. „Meine Mannschaft hat Charakter gezeigt“, lobte er In der Halbzeitpause sei er in der Kabine laut geworden. „Ich habe meine Spieler aufgefordert, auch ihre Pflicht gegenüber unserer Stadt zu tun und endlich Herz zu zeigen. Das haben sie getan, und deshalb bin ich stolz auf sie.“

Dass Heiko Bengs und Enrico Röver am Sonnabend nicht einmal auf der Bank saßen, begründete Hodul so: „Nach dem 0:5 gegen Neuruppin haben wir zwei Wochen hart gearbeitet. Und nur die 18, die wirklich alles taten, waren heute im Kader.“

Babelsberg: Becker; Grossert, Laars, Kindt; Tretschok; Lukac, Zenk (90. Vukadin), Moritz, Hartwig (53. Arsovic); Fricke, Froese.

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