
© M. Thomas
Landeshauptstadt: Sieg für Winslets deutsche Stimme
Ulrike Stürzbecher gewinnt Synchronpreis für Babelsberg-Produktion
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Innenstadt - Es ist 22.15 Uhr am Dienstagabend, als Juror Stefan Ludwig den letzten Umschlag öffnet. „Der Preis für die herausragende weibliche Synchronarbeit des Jahres 2010 geht an ... Ulrike Stürzbecher.“ Tosender Applaus brandet auf, das Publikum im Nikolaisaal tobt.
Bei ihrer neunten Zeremonie ist die Verleihung des einzigen Preises für Filmsynchronisation im deutschsprachigen Raum nach zweijährigem Abstecher nach Berlin nun nach Potsdam zurückgekehrt. 500 Gäste sind gekommen, fast alle Größen der Branche, die Stimmen von George Clooney, Brad Pitt oder Julia Roberts. Acht Kategorien gibt es – der Sieg von Stürzbecher ist aus Potsdamer Sicht besonders erfreulich: Sie gewinnt für „Der Vorleser“ als deutsche Stimme von Kate Winslet. Der Streifen wurde nicht nur in Babelsberg produziert, sondern auch „eingedeutscht“ – bei der Traditionsfirma Hermes Synchron auf dem Gelände der Medienstadt. „Super, traumhaft, toll“, jubelt Unternehmenschef Jörg Hermes mit seiner Protagonistin. Die hat nach eigenem Bekunden gar nicht mit einem Sieg gerechtet. Umso größer ist die Freude. Seit Jahren schon ist Stürzbecher die Standardstimme von Winslet. Doch diesmal hat sie sich der von der britischen Schauspielerin verkörperten Figur der Hanna Schmitz genähert, indem sie sich auch so ähnlich angezogen hat, erzählt die Synchronsprecherin. „Die Haare hochgesteckt, dazu fette Schuhe – um die für die Rolle nötige Bodenhaftung zu kriegen.“ Den Preis für die „herausragende Nachwuchsleistung“ heimst der zwölfjährige Lukas Schust ein – für seine Synchronleistungen in zwei Filmen: „Der Junge im gestreiften Pyjama“ und „Slumdog Millionaire“. Schust, der in Großbeeren wohnt, hat auch eine Beziehung zu Potsdam. Er besucht die 7. Klasse des Babelsberger Filmgymnasiums. „Eine tolle Schule“, lobt der Junge. Vier Stunden pro Woche beschäftige er sich mit allem rund ums Thema: Drehbücher schreiben etwa, oder dem Erlernen von Schnitttechnik. Das Synchronsprechen will er aber nicht aufgeben. „Das macht viel Spaß.“ Doch Schauspiel reizt den Jungen auch. Vielleicht, sagt er, bewerbe er sich später bei der Filmhochschule „Konrad Wolf“. pee
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