
© G. Pohl
Sport: Sieg nach dramatischem Fünfsatzkrimi
SC Potsdam bezwingt die Roten Raben Vilsbiburg 3:2
Stand:
„So sehen Sieger aus!“ Mit diesem Jubelgesang verabschiedeten die Zuschauer die Volleyballerinnen des SC Potsdam bei ihrer Ehrenrunde in der MBS-Arena, nachdem sie am Samstagabend in einem dramatischen Fight die Roten Raben Vilsbiburg mit 3:2 (23:25, 25:21, 22:25, 25:18, 15:7) bezwingen konnten. Da hielt sich dann Cheftrainer Alberto auch nicht mit Komplimenten zurück, indem er sich nachhaltig für die tolle Unterstützung, die sein Team an diesem Abend, erhalten hatte, bedankte – er hatte im Vorfeld ausdrücklich um Rückhalt geworben.
Dabei durchliefen die 722 Zuschauer in den zwei Stunden ein Wechselbad der Gefühle, denn der amtierende Deutsche Vizemeister und DVV-Pokalsieger und gegenwärtige Tabellensechste nahm gleich das Heft des Handelns durch einen furiosen Auftakt fest in die eigenen Hände. Die Gastgeberinnen gerieten schnell 4:10 in Rückstand, kämpften sich dann wieder auf 10:11 heran, brachten sich letztlich aber durch eigene Fehler aus dem Rhythmus und gaben den ersten Satz 23:25 ab.
Sehr eng ging es im Folgesatz zu. Der SC Potsdam agierte jetzt insgesamt geschlossener und ließ sich durch zwischenzeitliche knappe Rückstände (5:8, 17:19, 20:21) nicht aus dem Konzept bringen. Hier waren es die an diesem Abend überragend auftrumpfende Michala Kvapilova, die es insgesamt auf 32 Punkte brachte, sowie Jessica Rivero, die nachhaltige sowie zählbare Akzente im Spielgeschehen setzen konnten. Das 25:21 brachte den 1:1-Ausgleich.
Das weitere Geschehen verlangte ein starkes Nervenkostüm der Zuschauer, die trotz des engen Verlaufes und mehrfacher ausgeglichener Spielstände die Roten Raben knapp vorn sahen und toll hinter ihrer Mannschaft standen, auch als dieser Abschnitt 22:25 verloren ging.
„Der vierte Satz war dann der Knackpunkt im Spiel“, bemerkte Salomoni, denn dieser brachte neben höchsten Pulsfrequenzen aller in der MBS-Arena weilenden Zuschauer und Akteure die Wende und Potsdam auf die Siegerstraße. Dabei brachte Vilsbiburg schnell die Gastgeberinnen 4:9 in Rückstand und alles tendierte in Richtung Niederlage. Plötzlich ging mehr als nur ein Ruck durch das Salomoni-Team, was sich auch durch einige strittige Schiedsrichterentscheidungen nicht von der Linie abbringen ließ. Einen bemerkenswerten Griff hatte der Trainer mit der Einwechslung von Doreen Engel. „Durch sie kam viel Souveränität und damit Sicherheit in das eigene Handeln“, bemerkte treffend Teammanager Eugen Benzel. „Wir haben immer, auch bei dem Zwischenstand gegen uns, an unsere Chance geglaubt“, äußerte sich Doreen Engel zum Spiel. Und da war es wieder die Punktekönigin Michala Kvapilova, die ihr Konto mit Zählern nachhaltig füllte – ein überragender Auftritt von ihr. Die Havelstädterinnen drehte den Satz mit lautstarker Unterstützung des Publikums zum 15:13!
„Potsdam hat dann nach unserer Führung einfach besser gespielt“, bemerkte zu diesem Spielabschnitt Gästetrainer Jan de Brandt. „Von diesem Zeitpunkt an war es ein Superspiel von uns“, freute sich der SCP-Teammanager Benzel. Das 25:18 und der 2:2-Ausgleich waren der verdiente Lohn.
Das in Fünfsatzspielen erprobte Potsdamer Team dominierte klar im Tiebreak, führte schnell 6:0 und Lisa Gründing schmetterte den Ball zum 15:8 in das Feld der Roten Raben, welcher den verdienten 3:2-Sieg brachte. „Mit den gewonnenen zwei Punkten sind wir sehr zufrieden“, bilanzierte Alberto Salomoni. Damit verfügt der SC Potsdam jetzt über 17 Punkte und festigte den 5. Tabellenplatz mit fünf Zählern Vorsprung auf den Verfolger Aachen und ist damit einen großen Schritt in Richtung Play-offs gekommen.
SC Potsdam: Carraro, Radzuweit, Rühl, Kvapilova, Cutuk, Gründing, Engel, Radosova, Sainz, Montano, Rivero. G. Pohl
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